Mit Mama aufs Konzert, mit Papa auf die Party??

Super-Nanny Schröder plant offenbar strengeres Jugendschutzgesetz

Wie bitte? Konzert nur noch mit den Eltern? Keine Party ohne Papa? Unter-Sechzehnjährige könnten es künftig schwer haben, sich nach 20:00 Uhr nur mit Gleichaltrigen zu amüsieren. Denn Bundesfamilienministerin Kristina Schröder hat mal wieder eine ihrer berüchtigten Ideen. Wie verschiedene Medien berichten, plant Schröder offenbar eine Verschärfung des Jugendschutzes: Jugendliche unter 16 Jahren sollen demnach keine öffentlichen Veranstaltungen nach 20 Uhr mehr besuchen dürfen, wenn dort Alkohol ausgeschenkt wird - es sei denn sie sind in Begleitung von Erziehungsberechtigten. Bisher gilt eine derartige Beschränkung nur für Diskotheken, der neue Vorschlag bezieht aber offenbar auch Konzerte, Public Viewing und sogar Vereinsfeiern mit ein. Damit will Schröder angeblich dem Dauer-Problem Koma-Saufen etwas entgegensetzen.

Ob es allerdings wirklich dazu kommt, steht glücklicherweise noch in den Sternen. Denn kaum hat die Idee die Runde gemacht, hagelt es auch schon Spott und Häme. Die Jugendabteilung der FDP, die "JuLis" lästern lautstark über Schröders "Nanny-Staat": "Es wäre einfach zu viel verlangt, von Ministerin Schröder ein durchdachtes Konzept zur Prävention von Alkoholmissbrauch unter Jugendlichen oder zum im Koalitionsvertrag geforderten besseren Jugendschutz zu erwarten. Es muss sofort unbedacht und rigoros durchgegriffen werden."

Kritik gibt es auch von den anderen Parteien- etwa von den Grünen, die vor Plänen warnten, die die Freizeitbedürfnisse von Jugendlichen ignorierten und ihre Teilhabe am öffentlichen Leben erschwerten.

Hat das Familienministerium vielleicht darum abgewiegelt, es gebe noch keinen konkreten Gesetzesentwurf? Das hoffen sicher all die unter Sechzehnjährigen, die auch in Zukunft ohne Mama und Papa das Konzert ihrer Lieblingsband genießen wollen.

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Autorin / Autor: Redaktion; - Stand: 9. Juli 2012