Macht Übung den Meister?

Amerikanische Studie stellt Übungs-Erfolg in Frage

Du wolltest schon immer eine SportlerIn von Weltrang sein, oder die beste StudentIn deines Fachs? Wenn es nach Malcom Gladwell, einem amerikanischen Autor, geht, dann ist das mit Hilfe von 10.000 Stunden diszipliniertem Üben, gepaart mit Fleiß und Ausdauer auf jeden Fall machbar. Seine These, dass allein das Üben den Unterschied zwischen Erfolg und Nicht-Erfolg ausmacht, brachte ihm über Nacht Berühmtheit. Verständlicher Weise: denn wer träumt nicht davon, in einem bestimmten Bereich der oder die Beste zu sein?

*Veranlagung mehr wert als jedes Üben*
Jetzt scheint der Traum vom Selfmade-Meister jedoch zu platzen: ForscherInnen der Universitäten Princeton, Michigan State und Rice haben herausgefunden, dass Übung allein nicht für den Erfolg zuständig ist, sondern es vor allem auf eins ankommt: die Veranlagung.

Für ihre Studie nahmen die WissenschaftlerInnen die Bereiche Musik, Sport, Spiel, Bildung und Beruf genauer unter die Lupe. Dabei kam heraus, dass gerade einmal 10 Prozent der menschlichen Leistung vom Üben abhängig sind. Die anderen 90 Prozent werden von Faktoren wie dem Alter, angeborener Intelligenz, Beschaffenheit des Gehirns und Talent bestimmt. In den Disziplinen Beruf und Studium – das hätten wir ehrlich gesagt nicht gedacht – macht das Üben angeblich sogar den geringsten Unterschied: Wer ein Studienfach wählt, das ihm einfach nicht liegt, der wird auch mit noch so viel Pauken darin leider nicht zum Meister werden. Üben ist gerade in Schule und Uni zwar unverzichtbar, aber eben nicht entscheidend.

*In Sport, Spiel & Musik hilft Üben doch*
Wo Üben aber tatsächlich noch was bringt, ist in den Bereichen Sport, Spiel und Musik. Das mag daran liegen, dass sich viele Bewegungsabläufe wiederholen. Für Tonleitern auf dem Klavier oder Laufschritte, die immer nach den gleichen Mustern funktionieren, bringt Übung mehr, als in Bereichen, deren Muster sehr abwechslungsreich sind. Eine einfache Melodie auf dem Klavier zu spielen, vermag mit etwas Übung fast jeder. Ein Virtuose am Tasteninstrument zu werden, schaffen hingegen nur die wenigstens ...

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Autorin / Autor: Redaktion / EG - Stand: 14. Juli 2014