Üben, üben, üben!

Hirnforschung: Training verändert weiße Substanz

Lernen verändert das Gehirn. Das ist keine besonders neue Erkenntnis und auch keine überraschende. Allerdings ist es Wissenschaftlerinnen um Jan Scholz von der Oxford Universität erstmals gelungen nachzuweisen, dass auch die sogenannte weiße Substanz, die die Masse des Gehirns ausmacht, durch Lernvorgänge verändert werden kann. Bisher war nur bewiesen, dass die äußere, graue Substanz des Gehirns, in der auch die Nervenzellen sitzen, die Struktur ändert.

Jonglieren für weiße Substanz

Für ihre Versuche ließen die Forscher Testpersonen das Jonglieren erlernen. Für das Gehirn ist das Durcheinanderwirbeln von drei Bällen eine besonders komplexe Aufgabe, schließlich muss geworfen, gegriffen und gleichzeitig genau beobachtet werden, welcher Ball wo und wann wieder runterkommt. Die ProbandInnen hatten sechs Wochen Zeit, diese Fertigkeit zu erlernen.

*Lernaufwand ist entscheidend*
Mit Hilfe einer Magnetresonanztomographie konnten die ForscherInnen die Struktur der weißen und grauen Substanz vor und nach dem Jongliertrainig genau beobachten.
Nach dem sechswöchigen Training - alle hatten das Jonglieren mehr oder weniger erlernt - wurden bei den Testpersonen tatsächlich Veränderungen nicht nur in der grauen, sondern auch in der weißen Substanz sichtbar. Und dabei spielte offenbar gar keine Rolle, wie gut sie am Ende jonglieren konnten. Für die weiße Substanz ist nämlich die Übungszeit entscheidend, nicht wieviel Erfolg man beim Lernen hatte.

Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift nature neuroscience veröffentlicht.

Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 12. Oktober 2009