Wohlklingende Medizin

Die heilende Wirkung von Lady Gaga und Co.

Musik kann anscheinend noch viel mehr als gute Laune zu verbreiten. Rock- und Popsongs haben einen anregenden Effekt und helfen gegen Immunkiller wie Stress und Müdigkeit, Schlager sorgen für Ausgeglichenheit und Heavy Metall hilft Ängste zu überwinden. Das berichten die Gesundheitsexperten der Central Krankenversicherung, die anhand von Charthits analysiert haben, wie sich unterschiedliche Klänge auf das eigene Wohlbefinden auswirken.

Lady Gaga putscht auf, Jack Johnson entspannt und ACDC bauen Aggressionen ab

Lady Gagas Single „Alejandro“ oder auch „Beautyful Day“ von U2 sollen beispielsweise eine stimmungsaufhellende und leistungssteigernde Wirkung besitzen. Die wissenschaftliche Erklärung dafür liegt vor allem im Tempo der Lieder: Normale Körperfunktionen eines Menschen laufen bei 72 Herzschlägen pro Minute ab. Bei einem Tempo von mehr als 72 bpm (beats per minute) wirkt Musik aufputschend, bei weniger als 72 bpm dagegen beruhigend. Ein Tempo von 60 bpm – wie etwa bei ruhiger Gitarrenmusik (z. B. “Wasting Time” von Jack Johnson) – ruft die stärkste Reaktion des menschlichen Körpers hervor. Diese Frequenz entspricht nämlich einem verlangsamten Herzrythmus - ähnlich dem Schlafzustand. Dabei kommt es bei den ZuhörerInnen zur größten Entspannung, zur Beruhigung der Atmung und zu einer Entkrampfung der Muskulatur.

Doch auch wer es rockiger mag, tut seiner Gesundheit nichts Schlechtes. So kommen die Experten zu dem Ergebnis, dass etwa „Highway to Hell“ von ACDC, mit einer mittleren Frequenz von etwa 120 bpm, zum Abbau von Agressionen beitragen und helfen kann, Frustrationen schneller zu bezwingen.

Klassische Musik gegen Depression und Ängste

Musik hören reduziert nachweislich den Spiegel von Stresshormonen und senkt den Blutdruck. So haben Ärzte einer Stuttgarter Klinik in einer Untersuchung festgestellt, dass ruhige Klänge den Blutdruck der Studienteilnehmer um durchschnittlich 5 mmHg herabsetzten. Laut einer Studie der Universität Belgrad reichen bereits zwölf Minuten Musik am Tag, um den Blutdruck zu senken sowie den Puls zu normalisieren. Zudem hatten die TeilnehmerInnen, die Musik gehört hatten, seltener Mandelentzündungen und Herzversagen als die Kontrollgruppe. Bei Herzkreislauferkrankungen, Ängsten und Depressionen sorgt vor allem klassische Musik für einen positiven Effekt. Sie hilft bei Schlafstörungen und wird auch in der Schmerztherapie erfolgreich eingesetzt.

Ob man dem Ergebnis traut, dass Jürgen Drews „Ein Bett im Kornfeld“ für Ausgeglichenheit sorgt, gegen Stressymptome hilft und motivationssteigernd wirkt, bleibt allerdings jedem selbst überlassen ;)

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Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemeldung - Stand: 7. Februar 2011