Künstliche Intelligenz im Jahr 2030

In der Untersuchung "Artificial Intelligence and Life in 2030" wird beschrieben, wie sich das Leben in einer durchschnittlichen Stadt schon bald durch künstliche Intelligenz verändern könnte.

Jeder kennt Science-Fiction-Szenarien über die Zukunft der künstlichen Intelligenz: Oft entwickeln Maschinen ein Eigenleben und es kommt zu einem Krieg zwischen Menschen und Robotern oder zur Unterwerfung der menschlichen Rasse.

Solche Bücher und Filme sind spannend, aber gleichzeitig vergrößern sie auch unsere Skepsis vor intelligenten Maschinen, Robotern oder Computern. Künstliche Intelligenz wird aber immer realer. Auf den Straßen sind bereits selbstfahrende Autos unterwegs und für Viele gehören Staubsauger-Roboter bereits fest zum Haushalt. Deshalb ist eine realistische Auseinandersetzung mit dem Thema notwendig, wie Forscher von der Stanford University finden. Sie haben eine 100-jährige Reihe von Studien ins Leben gerufen, die sogenannte AI100 (AI= „Artificial Intelligence“). Sie soll zum Nachdenken anregen und vor allem Richtlinien für eine möglichst ethische Entwicklung von solchen Technologien erstellen.

Die erste Untersuchung der Reihe heißt „Artificial Intelligence and Life in 2030“. Eine Gruppe von akademischen und wirtschaftlichen Experten hat dafür mögliche Einflüsse von künstlicher Intelligenz auf das Leben in einer durchschnittlichen nordamerikanischen Kleinstadt im Jahre 2030 untersucht. Ein Aspekt, der diskutiert wird, ist Transport: selbstfahrende Autos und selbstfliegende Lieferungs-Fluggeräte werden das Pendeln zur Arbeit oder das Shoppen verändern. Außerdem werden Roboter unsere Haushalte führen, unsere Gesundheit überwachen, oder Chirurgen bei OPs und Lehrer beim Unterrichten unterstützen. Um solche Entwicklungen zu ermöglichen, sind verschiedene Technologien, die künstliche Intelligenz beinhalten, nötig. Wichtig ist zum Beispiel eine künstliche Sprachverarbeitung, die nicht nur wortwörtliche Sprache, sondern auch Absichten und Doppeldeutigkeiten erkennen kann. Daneben ist auch ein gewisses Vertrauen der Gesellschaft von Bedeutung, und die Bereitschaft, solche Technologien in den Alltag zu integrieren.

Die Vorsitzende der AI100, Computerwissenschaftlerin Barbara Grosz, ist der Meinung, dass Transparenz bei der Entwicklung von künstlicher Intelligenz wichtig ist, um ungerechtfertigte Vorurteile abzubauen, denn: „Technologien der künstlichen Intelligenz können weitgehend von Nutzen sein.“ Der Computerwissenschaftler Peter Stone macht aber auch auf Herausforderungen durch Veränderungen von Jobs und Einkommen aufmerksam. Um sicherzustellen, dass alle Menschen gleichviel von künstlicher Intelligenz profitieren, solle man solche Aspekte schon jetzt diskutieren.

„AI100“ soll ein realistisches Bild der Zukunft aufgezeigen, um so eine Diskussion möglich zu machen. Dadurch kann hoffentlich dafür gesorgt werden, dass die Entwicklung von künstlicher Intelligenz frühzeitig in die richtige Richtung gelenkt wird. Anstatt Angst vor einem Krieg zwischen Menschen und Robotern zu haben, können wir dann hoffentlich alle in ein paar Jahren von künstlicher Intelligenz profitieren.

Autorin / Autor: Amelie W. - Stand: 7.September 2016