Kaffee macht die Schoki süßer

Forschung: Die Geschmacksempfindungen süß und bitter sind leichter zu beeinflussen als gedacht

Für viele ist das Stück Schokolade zum Kaffee der Inbegriff des Genusses. Und das hat auch seinen Grund, denn offenbar erhöht der Kaffeekonsum die Sensibilität für Süßes und verringert die für bittere Geschmacksrichtungen. Darum schmeckt auch bittere Schokolade zum Kaffee vor allem süß und nur wenig bitter. Das haben Forscher_innen in einer Studie mit über 150 Testpersonen herausgefunden, deren Geschmacks- und Geruchssinn vor und nach einem Kaffee getestet wurde. Den Testpersonen erschien die Schokolade nach einem Kaffee weniger bitter und dafür süßer. Während der Geruchssinn vom Kaffeegenuss nicht beeinträchtigt wurde, zeigte sich die Geschmacksverschiebung durch Kaffee sowohl bei normalem Kaffee als auch bei entkoffeiniertem. Einer der Autoren der Studie, Alexander Wieck Fjældstad von der Universität Aarhus erläutert, dass hierfür vermutlich die Bitterstoffe im Kaffee verantwortlich sind.

Den Forscher_innen zufolge wirft ihre Studie neues Licht auf das menschliche Geschmacksempfinden. Es sei zwar bekannt, dass unsere Sinne gegenseitig aufeinander einwirken, aber sie wären doch erstaunt gewesen, wie leicht die Geschmacksempfindungen bitter und süß zu beeinflussen seien.

Das könne auch helfen, die Verwendung von Zusatzstoffen und Süßungsmitteln in Gerichten besser zu steuern und eine Reduzierung von Zucker in unseren Lebensmitteln herbeizuführen.

Mitfinanziert wurde die Studie dementsprechend von dem Lebensmittelproduzenten Arla Foods.

Der Artikel erscheint im Fachjournal Sensory and Consumer Sciences.

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