"Swag" macht das Rennen

Das Jugendwort des Jahres 2011 ist gewählt

Der Niveaulimbo des letzten Jahres ist ausgetanzt. In diesem Jahr ist "Swag" anscheinend total "in". "Swag" wurde nämlich zum Jugendwort des Jahres 2011 gewählt. Der Ausdruck stammt aus der Rapmusik und steht für "beneidenswerte, lässig-coole Ausstrahlung". Knapp dahinter landete "(Epic) Fail", was so viel bedeutet wie grober Fehler beziehungsweise Versagen. Den Doktortitel verloren, aber den Platz unter den Top 3 unter den Jugendwörtern des Jahres gewonnen hat Karl-Theodor zu Guttenberg. Mit seiner Plagiatsaffäre sorgte er für eine Wortneuschöpfung: "Guttenbergen" belegt als Synonym für Abschreiben den dritten Platz.

*Rapsong verbreitet "Swag"*
40.000 Jugendliche und eine Jury aus Sprachexperten wählten das Jugendwort des Jahres. Die Meinung der Jury war in diesem Jahr erstmals deckungsgleich mit der der Internet-VoterInnen. Bei der Internetabstimmung legte "Swag" quasi einen Start-Ziel-Sieg hin. "Swag" kommt ursprünglich aus dem Song "Turn my swag on" des amerikanischen Rappers Soulja Boy. In Deutschland, Österreich und der Schweiz erlangte der Begriff große Bekanntheit durch die Coverversion des österreichischen Rappers Money Boy "Dreh den Swag auf".

Ende letzten Jahres diskutierte die Musikszene darüber, ob Money Boy der schlechteste Rapper der Welt sei oder die neue Hoffnung des deutschsprachigen Hip Hops. Zumindest hat er mit seinem Cover "Dreh den Swag auf" rund 14 Millionen Klicks bei YouTube erreicht und das Wort "Swag" in Deutschland, Österreich und der Schweiz wie ein Lauffeuer verbreitet. Wörtlich übersetzt bedeutet "to swagger" "stolzieren" und "swaggerer" heißt "Aufschneider, Großtuer".

Die Top Five der Jugendwörter 2011

1.) Swag
2.) Fail/ Epic Fail
3.) guttenbergen
4.) Körperklaus
5.) googeln

Originalität entschied über den Sieg

Besonders interessant war für die diesjährige Jury, dass die beiden Favoriten zum ersten Mal aus dem englischsprachigen Raum stammen. Im Gegensatz zu "Swag" fehlte der Jury beim Begriff "Fail/ Epic Fail" das letzte Quäntchen Originalität. "Fail/ Epic Fail" wird zwar in der Jugendsprache häufig gebraucht, ist aber der Computerspielsprache entlehnt und dadurch vielen Erwachsenen bekannt. "Guttenbergen" konnte aus ähnlichen Gründen nicht zum Gewinner gekürt werden. Zwar empfand die Jury die Aktualität des Begriffs als durchaus gegeben und die Verbalisierung eines Namens sowie den gesellschaftlichen Bezug als sehr originell. Doch der Einwand der jugendlichen Jurymitglieder, das Wort sei doch schon sehr im Sprachgebrauch Erwachsener/Lehrer verankert, ließ den Begriff auf Platz 3 landen.

Platz 4 "Körperklaus" ist ein Wort aus einem älteren Musiktitel der Gruppe "Seeed" und erlangte neuen Ruhm durch eine Teilnehmerin der Casting-Show "Germany’s next Topmodel". Die Häufigkeit der Einreichung des Wortes war groß, konnte allerdings nicht mit der Verbreitung der Besserplatzierten mithalten. Auch "googlen" als jugendlicher Ausdruck für das Verb "suchen" konnte zwar in den Top Five landen, da es seinen einstigen modernen Radius Internet verlassen hat und ebenso für das Nachschlagen in einem Lexikon Anwendung findet. Allerdings musste sich dieser Begriff in der Kategorie Originalität geschlagen geben.

Über die Initiative Jugendwort

Die Initiative "Jugendwort des Jahres" wurde im Jahr 2008 vom Langenscheidt Verlag ins Leben gerufen. Ziel und Idee des Wettbewerbs ist es, die Kreativität der schnelllebigen Jugendsprache zu präsentieren und jährlich neu zu dokumentieren.

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 5. Dezember 2011