Jugendliche Hit-Propheten?

Zufallsstudie: Teenager-Gehirne sagen Pop-Erfolg voraus

Wenn angehende Popstars wissen möchten, ob ihre Songs das Zeug zum ganz großen Chart-Erfolg haben, dann sollten sie mal einen Blick in Teenagergehirne werfen. Offenbar verrät deren individuelle Hirnaktivität beim Hören eines Songs nämlich, ob die Komposition ein Hit wird oder als Ladenhüter endet. Zu dieser Erkenntnis sind WissenschaftlerInnen der Emory University gelangt - allerdings eher zufällig. Im Rahmen einer Studie im Jahr 2006 hatten sie 27 Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahre Musik hören und bewerten lassen. Dabei wurden die Gehirnaktivitäten aufgezeichnet. Bei der verwendeteten Musik handelte es sich um unbekannte Songs von mySpace-Seiten, die die Jugendlichen zum ersten Mal hörten. In der Studie war es eigentlich um die Frage gegangen, inwieweit der Druck der Clique Entscheidungen von Jugendlichen beeinflusst.

Drei Jahre später wurde der damalige Studienautor Gregory Berns, als er gerade mit seinen Töchtern American Idols guckte, mit einem dieser einst unbekannten Songs konfrontiert, der mittlerweile ein Hit geworden war. Er fragte sich, ob er diesen Erfolg hätte voraussagen können und knöpfte sich die Ergebnisse der Hirnscans und die Erfolgsgeschichte der damals verwendeten Songs noch mal vor.

Und tatsächlich fand er einen Zusammenhang: Eine gesteigerte Aktivität im sogenannten ventralen Striatum des Großhirns der Testpersonen ging mit einem größeren späteren Verkaufserfolg der Songs einher - zumindest in einem Drittel der Fälle hätte sich der Erfolg somit voraussagen lassen können. Zeigte das Striatum hingegen überhaupt keine Reaktion, wurde der Hit in 90 % der Fälle ein Flop.

Die damalige Bewertung der Jugendlichen hingegen ließ keinerlei Rückschlüsse auf den späteren Erfolg zu.

Für Berns ist die Aussagekraft der Zufallsstudie - trotz des interessanten Zusammenhangs - eher bescheiden. Schließlich wurden lediglich 27 Testpersonen getestet.

Das eigentliche Interesse des Forschers gilt den ganz großen Zusammenhängen - etwa wie Ideen entstehen und warum manche populär werden  und andere nicht. Denn das ist etwas, das die Geschichte der Menschheit bestimmt, glaubt Berns. Und die vorhersagen zu können, wäre sein größtes Ziel.

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 14. Juni 2011