Wer wenig schläft, surft viel

Studie: Fauler Montag verleitet zum Internetbummeln

Sarah Torrejon

An keinem Tag der Woche nervt das Wecker klingeln so sehr wie montags, schließlich ist die vor einem liegende Woche noch soooo lang und das nächste Wochenende noch soooo weit weg. Richtig hart wird es am kommenden Montag, wenn in der Nacht zum Sonntag die Uhren auf Sommerzeit umgestellt werden und uns eine Stunde genommen wird. Wie soll man sich da nur konzentrieren? Wie WissenschaftlerInnen der Pennsylvania State University herausgefunden haben, ist der erste Arbeitstag nach der Umstellung auf Sommerzeit ein eher unproduktiver.

Einer Studie zufolge surfen MitarbeiterInnen in Unternehmen an diesem Tag mehr privat im Internet als sonst. Dies fanden Lance Ferris und sein Team heraus, indem sie Google-Suchbegriffe von einem Zweitraum über sechs Jahre analysierten. Eindeutig zeigte sich: Am Montag nach der Zeitumstellung wurden in diesen Jahren sehr viel mehr Suchwörter eingegeben, die deutlich der Unterhaltung zugeschrieben werden können und nur sehr schwer der beruflichen Recherche. Die Erklärung des Forscherteams: Wenn wir müde sind, können wir uns schlechter selbst kontrollieren, uns fehlt es an Disziplin. Wer in diesem "Zustand" in der Schule sitzt oder im Büro, versucht sich die Zeit zu vertreiben und etwas zu tun, das möglichst wenig Mühe macht. Wir kritzeln also an "müden" Tagen eher unsere Hausaufgabenhefte mit Comics voll und schweifen ab oder surfen im Internet.

Um herauszufinden, ob Müdigkeit tatsächlich dazu führt, dass wir uns zu Unwichtigerem verleiten und ablenken lassen, führten Ferris und sein Team ein Laborexperiment durch. Eine Nacht lang überwachten sie den Schlaf mehrerer Testpersonen, bevor diese sich am nächsten Morgen einen fürchterlich langweiligen Vortrag am PC anschauen mussten. Die ForscherInnen ließen die Testpersonen alleine vor dem Computer sitzen. Und siehe da: Je weniger die TeilnehmerInnen in der Nacht zuvor geschlafen hatten und je öfter dieser gestört wurde, umso mehr Zeit verbrachten sie damit, im Internet zu surfen anstatt sich den Online-Vortrag anzutun.

Wer am Montag trotz frühzeitigem Schäfchenzählens am Abend zuvor hundemüde ist, hat also zumindest eine gute und wissenschaftlich fundierte Ausrede ;-).

Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 20. März 2012