Im Zweifel Hinrichtung

Weltweite Kritik an Hinrichtung des Afroamerikaners Troy Davis

Die umstrittene Hinrichtung des US-Amerikaners Troy Davis hat weltweit für Bestürzung gesorgt.
Der 42-Jährige Afroamerikaner sollte 1989 einen Polizisten erschossen haben, beteuerte aber stets seine Unschuld. Davis fand weltweit Unterstützer, die sich für seine Sache einsetzten, denn es bestanden schwerwiegende Zweifel an der Täterschaft des Mannes, der schließlich sein halbes Leben zwischen Hoffen und Bangen und hinter Gittern verbracht hatte. Sieben von neun Hauptbelastungszeugen, die damals gegen ihn ausgesagt hatten, hatten im Laufe der Jahre ihre Aussage geändert oder ganz wiederrufen. Bis zuletzt hatten darum seine Anwälte sämtliche Rechtsmittel ausgeschöpft, um die Todesstrafe zu verhindern, die eigentlich schon für 2007 angesetzt war und zuvor schon drei mal in letzter Minute ausgesetzt wurde.
Auch Papst Benedikt XVI., Erzbischof Desmond Tutu, Menschenrechtsorganisationen, die Europäische Union und Hundertausende Menschen aus aller Welt hatten sich öffentlich und in Petitionen gegen die Vollstreckung des Urteils ausgesprochen. Vergeblich. In der Nacht zum 22. September wurde der Verurteilte per Giftspritze hingerichtet.

Die Eropäische Union "bedauert zutiefst" die Hinrichtung des 42-Jährigen, an dessen Schuld "ernste" und "überwältigende" Zweifel bestanden hätten.
Die Menschenrechtsorganisation amnesty international wirft der US-Justiz nun Versagen vor, das Justizsytem der USA werde seinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht. Die Menschenrechtsorganisation erklärte, Troys letzte Worte ("Dieser Kampf endet nicht mit mir.") als Ansporn nehmen zu wollen, weiter gegen die Todesstrafe zu kämpfen. Die Todesstrafe sei keine angemessene Antwort auf Mord und Kriminalität. Wo sich der Staat zum Richter über Leben und Tod aufschwinge, nehme nicht Gerechtigkeit ihren Lauf, sondern Rache und Vergeltung.

Was denkt ihr über die Todesstrafe?

Mehr zum Thema auf LizzyNet