Große Ohren und flüssige Katzen

Spaßpreise Ig® Nobel Prizes 2017 für skurrile Forschung wurden verliehen

IG Nobel Preis: Warum haben allte Männer große Ohren?

Erst lachen, dann denken - das ist das Motto der wissenschaftlichen Spaßpreise Ig Nobel für unwahrscheinliche Forschung. Honoriert werden jährlich abwegige, skurrile oder merkwürdige Forschungsarbeiten, die aber dennoch das Zeug haben, zum Nachdenken anzuregen. Wenn auch "Ig" für "ignoble" also "unehrenhaft" oder "unedel" steht, ist die Auszeichnung kein bösartiger Negativ- oder Spottpreis und wird von den Nominierten sogar häufig persönlich entgegengenommen. Die humorvolle Preisverleihung, bei der die Geehrten mit Papierfliegern beworfen werden, hat Kultstatus und gilt auch unter Wissenschaftler_innen als Institution. Die Preise wurden in der Nacht zum 15. September bereits zum 27. Mal im Sanders Theater der Harvard Universität verliehen.

Es wurden folgende Arbeiten ausgezeichnet:

Der Friedenspreis ging an ein internationales Forscherteam, das gezeigt hat, dass regelmäßiges Didgeridoo-Spielen gegen Schnarchen hilft.
Der Wirtschaftspreis wurde einer ganz besonderen Arbeit verliehen. Matthew J. Rockloff und Nancy Greer haben in ihrer überaus kreativen Studie erforscht, inwieweit sich das Berühren eines Krokodils auf die Lust nach Glücksspielen auswirkt.
James A. Heathcote hat sich damit beschäftigt, warum alte Männer große Ohren haben und dafür den Anatomie-Preis gewonnen. Glückwunsch!

*Weiblicher Penis, männliche Vagina*
Der Biologiepreis ging an die Entdecker eines weiblichen Penisses und einer männlichen Vagina bei einem Höhleninsekt. Diese Forschung mache unzählige Lexikoneinträge ungültig, die den Penis stets als männliche Struktur beschrieben hätten, erklären die Preisträger per Videobotschaft. Die Forscher_innen konnten der kultverdächtigen Preisverleihung nicht persönlich beiwohnen, weil sie ja weitere Höhlenforschung betreiben müssten.

*"Is That Me or My Twin?"*
Ausgezeichnet wurde außerdem Jiwon Han für seine Flüssigkeitsdynamikforschung, der sich ausgiebig mit dem Verschütten von Kaffee beim Gehen beschäftigt hat.
Auch Mediziner_innen aus Frankreich und England wurden geehrt, sie hatten die neuronalen Grundlagen von menschlichem Ekel vor Käse beleuchtet.
Ein weiteres prämiertes Forscher-Team hat in einer Studie mit dem Titel "Is That Me or My Twin?" herausgefunden, dass eineiige Zwillinge sich oft optisch nicht auseinanderhalten können.

*Baby-Pod*
Ebenfalls honoriert wurde die fragwürdige, an der Mimik von Embryos abgelesene Erkenntnis, dass diese stärker auf Musik reagieren, wenn die Musik in der Vagina der Mutter abgespielt wird statt auf ihrem Bauch. Aus der Forschung ist sogar ein eigenes Produkt hervorgegangen, der "Baby-Pod". Oh wei!
Ebenfalls preiswürdig fand die Jury wird eine Forschungsarbeit aus dem Bereich Physik, die sich damit beschäftigt, ob eine Katze gleichzeitig flüssig und fest sein kann und eine aus dem Bereich "Ernährung", die belegt, dass Kammzahnvampire (eine Fledermausart) sich auch an menschlichem Blut laben.

Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich! Ihr seht, das Forscherleben hat jede Menge Überraschungen und spannende Tätigkeitsfelder zu bieten. Und es nicht nur jede Menge Kreativität erforderlich, sondern auch ganz viel Humor ;-).

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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 15. September 2017