Fünf Gründe für ein vegetarisches/veganes Leben

janina über ihre Gründe, auf Fleisch zu verzichten, inklusive passender Argumente für SkeptikerInnen

erdbeeren

Letztes Mal habe ich euch ja ein wenig über den Tierschutz und auch Vegetarismus erzählt. Und dann dachte ich mir, wieso nicht mal was für euch wirklich Nützliches dafür schreiben? Deswegen möchte ich euch heute ein paar Dinge zum Vegetarismus und auch zum Veganismus erzählen, damit ihr ein paar Hintergrundfakts für euren neuen Lebenswandel habt. Denn die Leute werden kommen und Fragen stellen.

Erstmal meine fünf Gründe, wieso man vegetarisch oder vegan leben sollte:

  • *Platz 1: Tiere leiden*
    Nicht nur unter der Schlachtung, das Leid geht schon viel früher los. Bereits in Käfigen zur Welt gekommen, sehen die meisten Masttiere ihre Eltern nie im Leben. Zu Dutzenden werden sie in winzigen kleinen Käfigen gehalten und können froh sein, wenn sie mal das Licht sehen. Sie werden mit Hormonen und Spezialfutter gefüttert, damit sie schnell zunehmen und fett werden. Besonders für Chicken Wings schlachtet man die Küken meist sofort; die männlichen Küken werden geschreddert, vergast oder erstickt, die Weiblichen landen als Legehennen in engen Käfigen und müssen von da an Eier produzieren, bis sie sterben und zu Hundefutter oder solchen Dingen verarbeitet werden können! Aber auch für den reinen Konsum von tierischen Gütern müssen Tiere leiden – nicht nur als Versuchskaninchen für irgendwelche chemischen Mittel oder Kosmetika. Milchkühe werden geschwängert, damit sie weiterhin Milch geben. Wenn das Kalb auf der Welt ist, darf es kurz saugen und wird seiner Mutter dann weggenommen, damit sie weiterhin als Milchkuh nutzbar ist. Die weiblichen Kühe werden per Hand aufgezogen und enden dann irgendwann wie ihre Mütter. Bullen werden verkauft oder geschlachtet.
  • *Platz 2: Fleischkonsum macht dick!*
    Es ist Tatsache, dass die Menschen aus den Industrieländern immer dicker werden. Ebenso ist es Fakt, dass der Fleischkonsum dabei stetig zunimmt. Es mag sein, dass eine gewisse Menge Fleisch für unseren Körper ein wichtiger Eiweißlieferant ist, aber die meisten Leute übertreiben es. Dort kommt Fleisch zu jeder Mahlzeit auf den Teller und je fettiger desto besser. Besonders jetzt im Sommer startet die Grillsession und es wird meist mehr gegessen, als der Magen wirklich haben möchte. Fakt ist, dass ein Stück Tofu oder andere, teilweise echt gut schmeckende, Alternativen den selben Zweck erfüllen und sogar weniger Kalorien haben als ein Schnitzel.
  • *Platz 3: Tierische Produkte kosten Natur*
    Es ist doch an sich ganz einfach: Zum Beispiel eine Kuh bekommt ein Kalb, das möchte Milch haben. Damit die Kuh Milch geben kann, muss sie  Futter bekommen – im besten Fall Gras. Außerdem brauchen Sie und ihr Kind Platz, also muss es eine Koppel geben. Damit man diesen Platz hat, werden Wälder gerodet. Nicht nur der tropische Regenwald muss weichen, damit die Farmer ihre immer größer werdenden Herden vorwärts treiben können, auch direkt vor deiner Haustür passiert das. Wo du heute ewig weite Felder siehst und Koppeln, hat sich vielleicht einmal ein Wald befunden.

    Es gibt ländliche Gegenden, die sich ein großartiges Konzept ausgedacht haben und auf jeder verbrauchten Wiese wieder Bäume gepflanzt haben. Sie fällten drei Bäume für eine neue Koppel und pflanzen dafür irgendwo drei neue Bäume. Noch hat sich dieses Konzept aber so gut wie nirgendwo durchgesetzt. Es wäre doch aber so einfach.
  • *Platz 4: Man weiß nicht, wo das Fleisch herkommt*
    Kannst du mir sagen, wo deine Wurst für das Frühstück herkommt? Oder das Schnitzel auf dem Mittagsteller? Aus dem Supermarkt? Was für eine Antwort. Erschreckend, aber wahr. Wir wissen niemals ganz genau, wo unser Fleisch herkommt. Wir lassen uns dadurch beruhigen, dass eine deutsche Firma als Hersteller draufsteht. Leider sieht es oft so aus, dass auch in deutschen Firmen Tiere geschlachtet werden, die ewig lange Transporte hinter sich haben. Sie stehen auf zwei Etagen, teilweise sogar stundenlang ohne irgendetwas in glühender Hitze. (Wir haben einen Schweinebauern direkt ums Eck und der Transporter für die Schlachtschweine steht manchmal im Hochsommer, bei hitzigen dreißig Grad, stundenlang irgendwo im Knick – voll mit Schweinen!) Sie werden dreckig durch die Tiere im oberen Stockwerk, haben nichts zu trinken und zu essen, können sich teilweise nicht einmal hinlegen. Viele der Tiere sterben bereits auf dem Transport – und es ist nicht einmal illegal!

    Aber nicht nur das sollte uns an unserem Fleisch verunsichern, wer sagt uns, dass es nicht irgendein im Labor gezüchtetes Superfleisch ist? Wer weiß, ob die Wurst auf deinem Brot nicht von einer dreiköpfigen grün gefleckten Kuh stammte? Oder das die Milch, die du trinkst, nicht von genmanipulierten Ratten stammte? Es wäre nicht das erste Mal, dass irgendwo Bio draufsteht und nicht Bio drin ist.
  • *Platz 5: Weil tierische Produkte viele Tiere töten*
    Klingt im ersten Moment echt doof, oder? Aber die Wahrheit ist, dass dein Schnitzel mehr als nur ein totes Schwein ist. Das Schwein muss, egal wie es gehalten wird, fressen. Dafür benötigt man Felder und dafür wird der Lebensraum von Igeln, Falken, Wühlmäusen und tausend anderen Tieren erneut dezimiert. Ob nun hier in Deutschland oder anderswo auf der Erde. Dann wird das dort wachsende Futter meist mit Pestiziden behandelt, selten kommt Naturdünger zum Einsatz. Das führt wiederum ein Absterben von Insekten, teilweise sogar nützlichen wie Bienen oder schönen wie Schmetterlingen, herbei. Für den Platz, den man für neue Fabriken, Straßen und Schlachthöfe brauch, sterben auch wieder Tiere. Alle ihre Leben sind an deinem Schnitzel beteidigt und du denkst wahrscheinlich nicht einmal darüber nach.
    Auch Fisch kostet mehr Leben, als man sich wohl manchmal bewusst ist. Wir kennen Fisch im besten Fall als Stäbchen in der Pfanne oder in unserem Aquarium. Allerdings wurde dieser Fisch selten gezüchtet, sondern gefangen – mit einem Schleppnetz. Das ist ein Netz, dass man auswirft und dann mit zwei Zugbooten durch ein bestimmtes Gebiet zieht. Sicher ist dir bekannt, dass sich dabei auch mal Tiere wie Delfine im Netz verfangen und ertrinken; da Delfine Säugetiere sind und Luft zum Atmen brauchen. Aber auch andere bedrohte Tierarten können in diesen Netzen landen und werden dann teilweise nicht einmal aussortiert. Rotbarsche; vielleicht auch mal ein Hai. Woher weißt du, dass in deinen Fischstäbchen wirklich nur ein Hering ist und nicht vielleicht noch ein wenig Tintenfisch oder Dorsch? Ein Comedian erzählte mal folgenden Witz: „Ich war im Supermarkt und griff mir eine Dose Thunfisch. Bewusst wie ich bin, dreh ich das Ding um und lese mir die Inhaltsstoffe durch. Und was seh ich da? Dort steht in großen breiten Lettern – Garantiert ohne Delfin!“
Autorin / Autor: janina, Bild: LizzyNet - Stand: 6. Juni 2011