Kurzer Ruhm durch frühen Tod

Studie untersucht die Lebenserwartung von Rock-Stars

Amy Winehouse hat uns leider sehr früh verlassen. Auch Jimi Hendrix und Curt Cobain sind schon im Alter von 27 verstorben. Schicksal? Falscher Lebensstil? Riskanter Beruf? In jedem Fall scheint die Lebenserwartung von Rockstars niedriger als die von „Normalbürgern“. Das belegt eine aktuelle Studie der John Moores University in Liverpool. Solokünstler sterben demnach besonders jung, Bandmitglieder kommen da besser weg. Zudem sei die Lebenserwartung der SängerInnen in Europa niedriger als in Nordamerika.

Herausgefunden haben das die ForscherInnen rund um Mark Bellis, indem sie Sterbestatistiken von 1.489 europäischen und US-amerikanischen Künstlern untersuchten. Die einbezogenen Rock- und Pop-Stars hatten ihren Höhepunkt zwischen den Jahren 1956 und 2006. Die Musiker aus Nordamerika verstarben im Durchschnitt im Alter von 45,2 Jahren. Die europäischen Künstler erlangten durchschnittlich nur 39,6 Lebensjahre. Dabei war das Risiko eines frühen Todes bei Solisten fast doppelt so hoch wie bei Musikern einer Band. Wer allerdings erst mal 25 Jahre Rockerleben erfolgreich „überstanden“ habe, dürfe wieder mit einer „normalen“ Lebenserwartung rechnen.

Dass Solisten früher sterben, erklären die Wissenschaftler im Fachmagazin „BMJ Open“ damit, dass ihnen bei Stress der Rückhalt unter Gleichgesinnten fehle. Der Druck sei für sie größer als in einer Band.

Und warum sterben Rockstars generell früher als der Durchschnitt? Ein ausschweifender Lebensstil und Frustration spielen auf jeden Fall eine Rolle, so die ForscherInnen. Die Ursprünge für die geringe Lebenserwartung sehen sie allerdings in negativen Kindheitserfahrungen. Bei denjenigen, von denen man sagen kann, dass sie eine schwere Kindheit hatten, war das Risiko später aufgrund von Alkohol- oder Drogenmissbrauch zu sterben, stark erhöht.

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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 8. Januar 2013