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Studie: Extrovertiertes Verhalten macht glücklicher

Bild: LizzyNet

Stille Wasser sind tief, so lautet ein Sprichwort, aber sind sie auch glücklich? Nach einer Studie von Timothy Church, von der Pädagogischen Hochschule der Washington State University, sind wohl eher diejenigen glücklicher, die extrovertiert sind - und das gilt offenbar für Menschen auf der ganzen Welt.

Schon frühere Studien, darunter eine 2012 von William Fleeson, Psychologie-Professor an der Wake Forest University in North Carolina durchgeführte Untersuchung, haben gezeigt, dass introvertierte US-AmerikanerInnen ein höheres Maß an Glück erleben, wenn sie mehr aus sich herausgehen und zum Beispiel einem Passanten zulächeln oder mit einem alten Freund telefonieren.

In der vorliegenden Studie wollten Timothy Church und sein Team nun herausfinden, ob die Ergebnisse ebenso für nicht-westliche Kulturen gelten können und nahmen Verhalten und Stimmung bei College-Studenten aus den USA, Venezuela, China, den Philippinen und Japan unter die Lupe. Mithilfe der sogenannten "Big Five"-Methode (oder dem Fünf-Faktoren-Modell), einer Umfrage zu Persönlichkeitsmerkmalen, fand er heraus, dass Menschen über mehr positive Emotionen berichteten, nachdem sie in alltäglichen Situationen extrovertierter gehandelt hatten.

Eine weitere Erkenntnis der Forscher war, dass die Schüler sich extrovertierter, angenehmer, bewusster, emotional stabiler und offener fühlten, wenn sie sich in Situationen befanden, in denen sie sich so verhalten durften, wie sie sind - ohne sich dem Druck von außen zu beugen.

Jeder der Big Five Eigenschaften liegt auf einer Kurve, die von einem Extrem zum anderen reicht. Extravertiertheit liegt am entgegengesetzten Pol von Introvertiertheit, und Verträglichkeit liegt am anderen Ende von egozentrischem Verhalten. Im Laufe eines Tages landen die meisten von uns aufgrund von Gefühls-und Verhaltensschwankungen irgendwo in der Mitte.

Bis jetzt wurden solche Studien vor allem in den USA und anderen westlichen Ländern durchgeführt, in denen Unabhängigkeit und Individualismus hoch geschätzt werden. Churchs Studie gehört zu den ersten, die zeigen, dass diese Ergebnisse auch über die westliche Kultur hinaus gelten, und auch auf beziehungs- und gruppenorientierte Kulturen in Asien und Südamerika zutreffen.

Er weist auch darauf hin, dass die fünf Hauptdimensionen der Persönlichkeit (die Big Five): Neurotizismus, Extravertiertheit, Offenheit für Erfahrungen, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit, ziemlich universell zu sein scheinen, auch wenn es kulturell zu verschiedenen Ausdrucksformen kommt.

Und: Der Mensch scheint - egal wo er lebt, ob in Europa, China oder Südamerika - sehr großen Wert auf das Glück zu legen. Kein Wunder, denn Studien bestätigen, dass glückliche Menschen länger leben und gesünder sind, weil positive Stimmungen Stress reduzieren und das Immunsystem stärken. Dank Churchs Studienergebnissen wissen wir jetzt auch, was uns auf der ganzen Welt glücklicher machen kann, nämlich aus uns herauszugehen ;-)

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Quelle:

Autorin / Autor: Redaktion /Pressemitteilung - Stand: 17. April 2014