Es darf ein bisschen mehr sein!

Studie: Ein wenig Übergewicht schadet nicht?

Und, habt ihr euch fürs neue Jahr auch so einiges vorgenommen – und schon wieder verworfen? Wenn der „gute“ Vorsatz war, die angefressenen Pfunde der Weihnachtsfeiertage wieder los zu werden und diese aber hartnäckig dort bleiben, wo sie sind, gibt es trotzdem keinen Grund zum Jammern. Eine aktuelle Untersuchung räumt nämlich mit so manchem schwergewichtigen Vorurteil auf. Die Ergebnisse, die im US-Fachblatt "Journal of the Medical American Association" (JAMA) veröffentlicht wurden, zeigen: Leicht übergewichtige Menschen leben sogar länger als normalgewichtige. Erst bei deutlicher Fettleibigkeit verkürze sich die Lebenserwartung.

Für die Analyse haben die Amerikanerin Katherine M. Flegal und ihre Kollegen fast 100 Studien mit rund drei Millionen Teilnehmenden ausgewertet. Dabei verglichen sie den Body-Mass-Index (BMI) der Beteiligten mit ihrer in den Langzeitstudien errechneten Lebenserwartung. Der BMI bemisst sich mit der Formel „Körpergewicht geteilt durch (Körpergröße in m)²“. „Normal“ gilt laut Weltgesundheitsorganisation ein BMI zwischen 18,5 und 25. Übergewicht bestehe bei einem BMI zwischen 25 und 30, leichte Fettsucht zwischen 30 und 35. Und siehe da: Die Auswertung zeigte, dass das Sterblichkeitsrisiko bei übergewichtigen Menschen sechs Prozent niedriger ist als bei normalgewichtigen. Leicht Übergewichtige leben also am längsten. Erst bei Fettsüchtigen steige das Sterblichkeitsrisiko rasant an.

Einen Freifahrtschein für maßloses Schlemmen liefern die Studienergebnisse allerdings nicht. Zu viel Gewicht erhöht unumstritten das Risiko von Diabetes, Herzkrankheiten oder anderen gesundheitlichen Problemen. Doch wie lassen sich die Ergebnisse dann erklären? Die US-ForscherInnen mutmaßen, dass Übergewichtige sich in der Regel der Risiken für ihre Gesundheit bewusst sind und sich deshalb häufiger vom Arzt durchchecken lassen als Normalgewichtige. Die zweite Erklärung: Die „Polster“ stellen bei manchen Krankheiten eine wichtige Energiereserve dar.

In jedem Fall stellt die Studie die Definition davon, was als „normal“ und gesund gilt einmal mehr auf den Kopf. Und die Moral von der Geschicht: Das perfekte Gewicht gibt es anscheinend nicht.

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Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung; - Stand: 3. Januar 2013