Die dreizehn Gezeichneten

Autor_innen: Judith und Christian Vogt
Ab 16 Jahren

Buchcover

Was passiert, wenn die eigene Geschichte vergessen ist und damit andere die Macht haben?
Insbesondere in einer Stadt voller magischer Zeichen und uralten Handwerkskünsten?

Diese Stadt trägt den Namen Sygna und hat bis zur Eroberung seitens der Armee von Kaiser Julian die uralten Handwerkskünste und magischen Zeichen ausgeübt, diese ist ihnen jetzt nur noch im Dienst des Kaisers erlaubt. Eine sehr bunte Gruppe rund um den Schreinermeister Ignaz und Schmiedin Elisabeda, kämpft darum die Macht der magischen Zeichen wieder der Stadt zur Verfügung zu stellen und geht dabei hohe Risiken ein.
Dazu kommt ein Fechtmeister, Dawyd, genannt "das Maul" und unendlich viele interessante Charaktere wie Jendra, ein ziemlich intelligentes und immer mutiges Straßenkind, die ihr Zeichen genauso einsetzt, wie alle anderen in der Gruppe. Es gibt die verschiedensten Zeichen, unter anderem Wortzeichen, die andere zu Taten motivieren können, Zeichen die etwas verbergen können (Jendras Zeichen), heilende Zeichen, alle Zeichen stammen von den 13 Urzeichen ab, deren Geschichte jedoch in Sygna verschüttet ist und das erst durch die Gruppe rund um Elisabeda und Ignaz, um der Stadt zu helfen gegen den Kaiser Julian vorzugehen, wieder entdeckt wird.

Die Geschichte, gerade alle Personen rund um Elisabeda, Jendra und Ignaz, hat nur interessante Personen zu bieten. Auch Elisabeda selbst, die Schmiedin, die sich gegen all die Erwartungen von Gilden und Zünften gestellt hat und Schmiedin und zeichenkundig geworden ist. In Sygna ist es normalerweise den Frauen nicht erlaubt Meisterin zu werden, alle Protagonistinnen in dem Buch, insbesondere alle Frauen in der bunten Gruppe rund um Elisabeda und Ignaz stellen sich jedoch dagegen und gehen ihren eigenen Weg.

Ohne sie wäre die ganze Arbeit der Gruppe nicht möglich gewesen, das wird im Buch auch deutlich.
Der einzige Kritikpunkt bei der ganzen Geschichte ist, da es immer wieder im Buch auftaucht und im Laufe der Geschichte, wie dort über Frauen, die Prostituierte sind, gesprochen wird. Das zieht sich durch das ganze Buch, wird auch nicht wirklich kritisch benannt, die Rolle der Frau sehr oft, jedoch nicht wie herablassend über Prostituierte gesprochen wird. Das ist insbesondere interessant, weil in der ganzen Geschichte überall talentierte und intelligente und sehr bewusste Frauen auftauchen. Auch innerhalb der Geschichte der Gleichwerkerinnen und Gleichwerker, die sich dafür einsetzen, dass die ganzen Meisterwege auch den Frauen offenstehen.

Die Geschichte der Urzeichen wird aufgedeckt durch die Forschungen von Kaiser Julian in der Verkehrten Stadt, die unter der Stadt Sygna zu finden ist. Diese Macht der magischen Urzeichen wird durch das wenig überlegte Vorgehen der grausamen Männer (hier vor allem Rufin, der sich später auch des Urzeichens Wort bemächtigt, was schlimmste Folgen hat),insbesondere gegenüber den Bewohnern der Stadt, rund um Kaiser Julian unterschätzt und dadurch auch ausgelöst.

Die magischen Urzeichen und noch eine ganz andere Gestalt, die sich in der Verkehrten Stadt findet, genauso wie eine Verbindung zu Kilianna, die der Gruppe rund um Ignaz nahe steht, darf hier dann nicht weiter verraten werden, es lohnt sich wirklich, sie selbst zu lesen. Die Geschichte ist immer wieder sehr magisch, sehr überraschend, nimmt ganz andere Wendungen als gedacht, die Wege der Gruppe rund um Ignaz werden auch immer wieder anders und die Charaktere sind sehr spannend gezeichnet, genauso wie die ganze Welt. In Worten gezeichnet, da Worte große Macht entfalten, wie die Menschen aus Sygna wissen.

"Oder woran machst du Mut fest?"

*Erschienen bei Lübbe*

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Autorin / Autor: Sabrina Bowitz - Stand: 17. Juli 2018