Bodenständige Barbie?

Kuriose Studie: Seit Barbie berufstätig wurde, trägt sie öfter flache Schuhe

Es ist schon manchmal verrückt, womit Wissenschaftler:innen sich so beschäftigen - zum Beispiel mit dem Schuhwerk der Barbiepuppe. Was trägt die berühmt-berüchtigte Modepuppe, High Heels oder flache Sneaker? Das hat sich im Laufe der Zeit rasant verändert. Grund genug für eine wissenschaftliche Studie unter der Leitung von Fußspezialistin und Professorin Cylie Williams von der australischen Monash University. Das Ergebnis: Barbie trägt nun öfter flache Schuhe und das hängt auch mit ihrer Berufstätigkeit zusammen.

Wie kommt man auf eine solche Untersuchung? Inspiriert wurden die Forscher:innen vom 2023 erschienen Barbie-Film, in dem Barbie sich über ihre platten Füße in der realen Welt beklagt. Eine Rolle für die Untersuchung spielt sicher auch der allgemeine Einfluss der berühmten Modepuppe, die Generationen von Kindern in den Industrienationen in ihrer Körperwahrnehmung und ihren Schönheitsidealen geprägt und nicht immer zum Besten beeinflusst hat. Wie Barbie aussieht und was sie trägt, ist darum immer eine Schlagzeile wert.

Die Forscher:innen haben für ihre Studie 2750 Barbie-Puppen aus der Zeit zwischen 1959 und 2024 analysiert und dabei die Fußhaltung mit Barbies Beruf oder Nicht-Beruf, mit Gleichberechtigung, Diversität und der Zeit, in der sie entstanden ist, in Beziehung gesetzt.

Heraus kam, dass Barbie immer seltener auf Zehenspitzen geht (von 100 Prozent im ersten Zeitraum auf 40 Prozent im letzten Zeitraum ). Deutlich ist ein Zusammenhang zwischen späterer Entstehungszeit der Puppe, Gleichberechtigung, Diversität und flachem Schuhwerk erkennbar. Vor allem, wenn Barbie berufstätig ist, Sport treibt oder eine Beinprothese trägt, sind bei ihr eher Sneaker angesagt, ansonsten stöckelt sie aber gerne weiterhin durch ihr privilegiertes Leben.

Die Wissenschaftler:innen, die mit dieser Studie ausdrücklich auch den Spaß an der Forschung in den Mittelpunkt stellen möchten, wollten offenbar auch das Tragen von High Heels ein wenig rehabilitieren und am Beispiel der "globalen Ikone" Barbie zeigen, dass eine bewusste und vernünftige Entscheidung für oder gegen einen bestimmten Schuh je nach Situation auch das Recht auf körperliche Autonomie beinhaltet. Niemand solle für das Tragen von High Heels diskriminiert werden ("...real women who wear them should not be ‘heel shamed’.").

Während viele Mediziner:innen von hochhackigen Schuhen abraten und das Tragen derselben mit diversen Erkrankungen des Bewegungsapparates in Verbindung bringen, sind die Forscher:innen überzeugt, dass auch viele Menschen Fußprobleme hätten, die keine hohen Schuhe trügen. Nun soll Barbie dafür herhalten, ein bewusstes und gesundheitsorientiertes Schuhtrageverhalten zu repräsentieren: High Heels auf der Party, flache Schuhe bei der Arbeit.

Diese Studie könnte ein heißer Tipp für die nächste Vergabe der IG Nobel Preise sein, einem wissenschaftlichen Spaßpreis für unwahrscheinliche Forschung. Honoriert werden jährlich abwegige, skurrile oder merkwürdige Forschungsarbeiten, die aber dennoch das Zeug haben, zum Nachdenken anzuregen. Wer weiß, vielleicht ist Barbie bei der Verleihung höchstpersönlich dabei  ;-).

Quelle

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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 5. Juni 2025