Augenzeugen Augen zu!

Studie: Mit geschlossenen Augen erinnert es sich besser

Bild: LizzyNet

Wer AugenzeugIn eines Verbrechens wird, der tut einer Studie zufolge gut daran, beim Erinnern die Augen zu schließen, wenn er zu den Details des Tathergangs befragt wird. Denn offensichtlich erinnern Augenzeugen sich dann detailreicher und genauer. Auch eine gute Beziehung zum Befrager hilft dem Gedächtnis auf die Sprünge. Das haben WissenschaftlerInnenn der amerikanischen University of Surrey in einer kleinen Studie herausgefunden, die jetzt im kriminologischen Fachmagazin "Legal and Criminology Psychology" erschienen ist.

178 Testpersonen nahmen an den Experimenten teil. Darin bekamen die Probanden einen Film zu sehen, in dem ein Elektriker Arbeiten erledigte, aber auch einige Dinge stahl. Anschließend wurden die Testpersonen über Inhalte und Details aus dem Film befragt, etwas welcher Schriftzug auf dem Wagen des Elektrikers zu sehen gewesen war. Dabei sollten einige der Testpersonen die Augen schließen, andere nicht. Zudem hatten einige zuvor eine Beziehung zu dem Befrager aufgebaut, andere nicht.

Es zeigte sich, dass geschlossene Augen den Film-Zeugen halfen, sich genauer an den Tathergang zu erinnern. So gab die Gruppe mit den geschlossenen Augen 23% mehr richtige Antworten. Auch eine gute Beziehung zu dem Befrager wirkte sich positiv auf die Anzahl der richtigen Antworten aus.
Das Experiment wurde in leicht abgewandelter Form wiederholt, um zu überprüfen, ob auch akustische Details mit geschlossenen Augen besser erinnert werden. Und auch hier konnten sich die TeilnehmerInnen besser erinnern, wenn sie die Augen geschlossen hatten, unabhängig davon, ob sie eine Beziehung zu dem Befrager aufgebaut hatten oder nicht.

Wenn ihr euch also noch mal ein Geschehen detailgenau ins Gedächtnis rufen wollt und sei es, um euch zu erinnern, wo ihr euren Schlüssel hingelegt habt, dann schließt die Augen. Das bringt möglicherweise Licht ins Dunkel.

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung, Quelle: eurekalert.org - Stand: 19. Januar 2015