Aribella und die Feuermaske

Autorin: Anna Hoghton
Aus dem Englischen von Katja Hald

Aribella entdeckt am Tag vor ihrem 13. Geburtstag, dass sie eine besondere Fähigkeit hat, die sie zu einer Cannovacci macht. Während ihr Vater deshalb verhaftet wird, gelangt sie ins Halb-hier-halb-da-Hotel, wo sie lernt, ihre Gabe zu beherrschen. Zusammen mit ihren neuen Freunden begreift sie, dass eine böse Macht kurz davor ist, die ganze Stadt zu vernichten. Das wollen die Erwachsenen jedoch nicht wahrhaben, sodass die Befreiung ihres Vaters und die Rettung der Stadt allein an Aribella und ihren Freunden hängt.

Die Geschichte spielt in Venedig in einem historischen Setting. Das Ambiente mit den berühmten Gebäuden und traditionellen Gondeln ist sehr bildhaft und schön beschrieben. Die Handlung und das Setting weisen große Parallelen zu Harry Potter Band 1 auf. Dies betrifft sowohl den Aufenthalt der Zauberlehrlinge in einem Internat als auch das Zauberhilfsmittel und die Darstellung des gegnerischen Schwarzmagiers.

Die Figuren sind vielschichtig gestaltet und haben auch einige Geheimnisse. Aribella ist in Venedig eine Außenseiterin und wünscht sich von Herzen, im Halb-hier-halb-da-Hotel endlich dazuzugehören. Während alle anderen eine wunderschöne Zaubermaske bekommen, erhält sie jedoch eine völlig abstoßende. Sie macht eine starke Entwicklung durch, und schließlich prallen abschätzige Kommentare an ihr ab, weil sie weiß, dass die inneren Werte mehr zählen.
Auch ihre Freunde machen schöne und teils unerwartete Entwicklungen durch.

Besonders sind der schöne Stil und eine bildhafte Sprache. Detaillierte Beschreibungen, packende Dialoge und sparsam eingestreute Gedanken ergeben genau die richtige Mischung. Gelegentlich sind mir Übersetzungsfehler aufgefallen, die den Lesefluss jedoch nicht behinderten.

Außerdem konnte ich einige wertvolle Botschaften herauslesen, zum Beispiel: „Akzeptiere dein Schicksal und mache das Beste daraus“ oder „Wenn du Außenseiterin bist, solltest du vielleicht die Umgebung wechseln.“ Auch wird deutlich, dass bei all den magischen Fähigkeiten das Lesen die bedeutendste Gabe von allen ist.
Einen Kritikpunkt habe ich in dieser Hinsicht aber auch. Anfangs wird eine verstorbene Figur eingeführt, zu der eine enge emotionale Bindung bestand. Später taucht die Figur dann lebend wieder auf, nachdem eine wichtige Prüfung bestanden wurde. Das könnte bei jüngeren Kindern falsche Hoffnungen wecken.
Insgesamt kann ich aber eine klare Leseempfehlung für Kinder ab 11 aussprechen!

*Erschienen bei dtv Junior*

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Autorin / Autor: Claudia B - Stand: 1. April 2022