In dem Roman „Anschlag von Rechts“ von Reiner Engelmann geht es um einen rechtsextremistisch motivierten Anschlag auf ein Flüchtlingsheim, welcher tatsächlich stattgefunden hat, sodass sich der Roman an wahren Begebenheiten orientiert.

In der Kleinstadt P. gibt es eine Flüchtlingsunterkunft, in der Menschen aus den verschiedensten Ländern wohnen und nach ihren zumeist langen und beschwerlichen Reisen auf Hilfe und Sicherheit hoffen. Doch nicht bei allen Bürgern der deutschen Kleinstadt sind sie willkommen. Drei von diesen sind Robert Mühlhaus, Mattias Schmitt und Beate Burg. Öfters treffen diese sich in ihrem Club namens 18 und trinken viel Alkohol, hören rechtsextremistische Musik und unterhalten sich auch über rechtsextremistische Themen. Schon öfters haben sie bei ausländerfeindlichen Pöbeleien mitgemacht; jedoch entschließen sie sich bei jenem Feierabendbier dafür, einen Schritt weiter zu gehen. Schnell baut Robert mit der Hilfe von Matzke (Mattias) einen Molotowcocktail und Beate fährt diese zum Anschlagsort. Ohne viel zu überlegen und unter viel zu viel Alkoholeinfluss wirft Robert Mühlhaus den Molotowcocktail in eines der Fenster der Flüchtlingsunterkunft. Nur knapp überleben die ohnehin oftmals traumatisierten Flüchtlinge und die drei Täter müssen sich schon bald vor Gericht für ihre Tat verantworten.

Reiner Engelmann recherchierte die Hintergründe dieser schrecklichen Tat und schrieb daraufhin diesen Roman, um zu verdeutlichen, dass Rechtsextremismus im Zentrum unserer Gesellschaft angekommen ist. Hierbei werden nicht nur die Beweggründe der Täter, sondern auch die Gefühle und ganz persönlichen Geschichten der Opfer beachtet. Besonders ausführlich wird auch die Rechtsprechung behandelt. Schockierend sind Tatsachen wie, dass die Angeklagten ihren sehr jungen Kindern Parolen wie "Sieg Heil" oder „Adolf Hitler“  beibringen, aber auch die verbotenen und aus der Neonazi-Szene stammenden Tattoos des Haupangeklagten. Durch den Roman wird deutlich, welche Gefahr vom Rechtsextremismus ausgeht, da rechtes Gedankengut und Fremdenfeindlichkeit nicht nur schon in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen sind, sondern auch zu lange unbeachtet blieben und bleiben. Reiner Engelmann ist demnach nicht nur ein interessanter, sondern auch sehr informativer und politisch bedeutender Roman gelungen.     

*Erschienen bei cbj*