Agisra - Ein Kölner Verein stellt sich vor

Gemeinsam für die Rechte der Migrantinnen kämpfen

Als ich auf der Suche war nach Recherchen über Studien zu Rassismus und Diskriminierung von Migranten, stieß ich zufällig auf die Seite der agisra Frauen und fing an, mich näher mit ihrem Verein zu beschäftigen. Agisra ist eine Beratungsstelle für Frauen, die 1993 in Köln gegründet wurde. Entstanden ist sie in den 80er Jahren in Frankfurt, nachdem Migranntinen es leid waren, rassistische Diskriminierung hinzunehmen und rassistische Berichterstattungen in den Medien immer mehr zunahmen.

Wie finanzieren Sie sich?

Weitere Faktoren für die Gründung waren z.B. Frauenhandel und Männergewalt gegen Frauen und Kinder. Anfangs arbeiteten sechs Frauen für agisra, mit unterschiedlichen Migrationshintergrund. Im Laufe der Jahre variierte die Anzahl der Mitarbeiterinnen, da agisra sich schon seit Beginn aus öffentlichen Mitteln, Spenden, Projektförderungen von Stiftungen und den Vereinsbeiträgen der Mitglieder finanzierte.

Begleitung und Therapie

Die Zielgruppe ist bunt gemischt. Die Frauen sind in der Regel zwischen 13 und 80 Jahre alt und sind aus verschiedenen Ländern dieser Welt nach Deutschland migriert. Doch was sind denn nun genau die Themenschwerpunkte? Da wären Themen wie die "Gewalt an Frauen im Migrationsprozess" und "Selbstbestimmungsrecht und Menschenrechte für Migrantinnen"( z.B. „Zwangsheirat“, „Frauenhandel“ oder „Menschen ohne Papiere“). Agisra hat es sich zur Aufgabe gemacht, Mädchen und Frauen zu unterstützen, die z.B. von Zwangsverheiratung, Frauenhandel, Genitalverstümmelung, sexualisierter und/oder häuslicher Gewalt etc. betroffen sind. Anhand ihrer Beratung möchten sie den Frauen eine Zukunftsperspektive aufzeigen und ihren Blickwinkel für ihre, durch die Migration entstanden Fähigkeiten, öffnen (z.B. ihr Wissen über andere Kulturen oder ihre Mehrsprachigkeit). Ein weiteres Angebot des Vereins ist es, die Frauen zu Terminen, sei es bei Anwälten, Ärzten, Ämtern oder auch zu Frauenhäusern zu begleiten. Außerdem bieten die agisra Mitarbeiterinnen eine Therapie an, um Frauen mit schweren Schicksalsschlägen darin zu unterstützen, mit ihrer Trauer und ihrem Schmerz umzugehen und für den Alltag zu stärken.

Darüberhinaus, bietet agisra aber auch Kurse an, die das Selbstwertgefühl junger Frauen stärken und bei denen es um die Erweiterung der Handlungsmöglichkeiten geht. Die agisra e.V., wird auch oft von Schulen und Jugendeinrichtungen eingeladen, um die Jugendlichen über ihren Verein zu informieren.

„Mir macht die Arbeit sehr viel Spaß“

Ob Rundfunk, Fernsehen, Zeitungen oder Internet, sie alle arbeiten mit dem (noch) kleinen Verein zusammen. Und nicht nur das, agisra ist auch häufig bei Podiumsdiskussionen aktiv oder öffentlichen Veranstaltungen zu Themen wie Zwangsheirat, Ausländerrecht oder Frauen- bzw. Menschenhandel. „Mir macht die Arbeit sehr viel Spaß“, so Denise Klein, Mitarbeiterin bei agisra. „Ich finde es wichtig, dass wir als Migrantinnen-Selbstorganisation auf einer Augenhöhe mit den Frauen, die zu uns kommen, zusammenarbeiten. Und dass wir versuchen Missstände, die wir in der Gesellschaft - auch durch die Beratungen - sehen, versuchen, durch Öffentlichkeitsarbeit ins Bewusstsein zu rücken und anzuprangern und auf politischem Wege Veränderungen zu erreichen.“

Kooperationen

Agisra ist bundesweit mit dem KOK (Koordinationskreis gegen Frauenhandel und gegen Gewalt an Frauen im Migrationsprozess) vernetzt. Dieser hat sich unter anderem als Ziel gesetzt, den weltweiten Frauenhandel zu bekämpfen und die Rechte von Betroffenen von Frauenenhandel zu stärken. In Nordrhein-Westfalen kooperieren sie mit dem Deutschen Paritätischen Wohlfahrtverband mit dem Frauenausschuss und dem Migrationsausschuss.

Mach mit!

Wenn ich dein Interesse für die Organisation wecken konnte, und du den Verein gerne finanziell unterstützen würdest, kannst du das gerne unter www.agisra.org machen. Vielleicht hast du aber auch Lust, ein Praktikum bei der Beratungsstelle zu machen, und somit deine interkulturellen und sozialen Kompetenzen zu stärken.

Autorin / Autor: roxy - Stand: 4. September 2013