Ab sofort auf Pump

Immer früher: Erdüberlastungstag fällt in diesem Jahr auf den 24. Juli

Am 24. Juli ist in diesem Jahr globaler Erdüberlastungstag, wieder einmal früher als im Vorjahr. Ab diesem Tag verbrauchen wir mehr natürliche Ressourcen, als die Erde in einem Jahr regenerieren kann. Zum Beispiel fällen wir zu viele Bäume, produzieren zu viel Fleisch und versiegeln zu viele Flächen. Besonders Industriestaaten wie Deutschland leben deutlich über ihre Verhältnisse und zerstören auf diese Weise unsere natürlichen Lebensgrundlagen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert daher rasche Maßnahmen von der Bundesregierung, um den Ressourcenverbrauch deutlich zu senken.

Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender: „Wir verschwenden unsere Ressourcen als gäbe es kein Morgen. Wir übernutzen unser Wasser, unsere Böden und unsere Wälder. Die katastrophalen Folgen unseres Wirtschaftens wie Starkregen, Überschwemmungen und Trockenheit zeigen sich weltweit und auch bei uns immer deutlicher. Städte müssen sich anpassen; die Landwirtschaft muss sich umstellen; Mikro- und Nanoplastik sind überall. Wir sind abhängig von Rohstoffen, deren Abbau die Natur zerstört und die Klimakrise weiter befeuert.“

Seit 1970 ist der Erdüberlastungstag im Kalender immer weiter nach vorne gerückt. Der weltweite Verbrauch nachwachsender Rohstoffe, wie zum Beispiel Holz, hat sich seitdem ungefähr verdoppelt. Auch andere, nicht nachwachsende Rohstoffe wie Metalle, Gas oder Baustoffe werden immer mehr verbraucht – ihr weltweiter Konsum hat sich insgesamt mehr als verdreifacht. Das sorgt für erhebliche Umweltschäden, Treibhausgasemissionen und soziale Verwerfungen.

Bandt: „Wir leben in einem System, das immer mehr an seine Grenzen kommt. Doch wir können dagegen steuern: Mit besseren Mehrwegsystemen verbrauchen wir weniger Verpackungen und Plastik. Durch gutes Design halten unsere Elektrogeräte länger und sie sind leichter zu reparieren. Das ist nicht nur sinnvoll für die Umwelt, sondern schont auch noch den Geldbeutel.“

In Deutschland gibt es seit letztem Jahr eine Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS). Der BUND fordert, dass darin auch festgehalten wird, dass wir weniger Rohstoffe verbrauchen und dies auch durch Gesetze festgelegt wird. Dafür brauche es mehr als "ein paar Anreize hier und ein bisschen mehr Recycling da. Auf einem endlichen Planeten können wir mit unserer Wirtschaftsweise nicht auf ewig weiteres Wachstum setzen. Deshalb muss die Ressourcenverschwendung gestoppt werden“, mahnt Brandt.

Die Weltbevölkerung beansprucht aktuell 1,7 Erden, Deutschland sogar 3

Erdüberlastungstag wird der Tag genannt, ab dem wir für das übrige Jahr mehr Acker- und Weideland, Fischgründe und Wald beanspruchen, als rechnerisch zur Verfügung stehen. Zugleich stoßen wir weitaus mehr CO2 aus, als Wälder und Ozeane aufnehmen können. Um ihren Verbrauch zu decken, beansprucht die Weltbevölkerung aktuell 1,7 Erden; Deutschland sogar drei Erden.

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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 24. Juli 2025