Merk dir mal mein Passwort!

Umfrage: Deutsche gehen freizügig mit Zugangs-Daten um

Wer ständig seinen Wohnungsschlüssel vergisst, gibt gerne mal einen bei der netten Nachbarin ab - zur Sichereit. Ähnlich handhaben das die Deutschen offenbar auch mit ihren Passwörtern und Zugängen für ihren PC. 37 Prozent geben private Passwörter für ihren PC, Internet-Seiten und Co. an andere weiter. Auch am Arbeitsplatz vertraut jeder Dritte berufliche Passwörter anderen Personen an. Das hat eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der BITKOM ergeben. Befragt wurden 1.003 zufällig ausgewählte deutschsprachige Personen ab 14 Jahren per Telefon.

„Dass die Bürger ihren Mitmenschen vertrauen, ist zwar grundsätzlich ein positives Zeichen – Passwörter sollten aber nur in Ausnahmesituationen weitergegeben werden“, sagte BITKOM-Präsidiumsmitglied Prof. Dieter Kempf. „In Einzelfällen kann eine zeitlich begrenzte Weitergabe des Passworts an vertrauenswürdige Personen, z.B. für Wartungsprozesse, notwendig sein. Es sollte dann jedoch zeitnah das bisherige Passwort gegen ein neues getauscht werden. Grundsätzlich empfehlen wir größtmögliche Zurückhaltung.“

Ostdeutsche etwas zurückhaltender

Bei jedem vierten Befragten (27 Prozent) kennt der Lebenspartner ein oder mehrere Passwörter. Jeder Zehnte (9 Prozent) vertraut engen Verwandten, drei Prozent der Befragten ihren Freunden und Bekannten. Dabei sind Ostdeutsche etwas misstrauischer als Westdeutsche: 22 Prozent (Westdeutsche: 28 Prozent) geben ihre Passwörter an den Partner weiter, nur sechs Prozent an Verwandte (Westdeutsche: 10 Prozent). Auch bei der Weitergabe von beruflichen Passwörtern sind die Ostdeutschen zurückhaltender: Während jeder fünfte (19 Prozent) Westdeutsche sie Kollegen anvertraut und jeder achte dem Chef, gibt nur jeder zehnte bzw. zwölfte sie an Kollegen und den Chef weiter. Drei Viertel (75 Prozent) der Ostdeutschen vertrauen niemandem ihr Passwort an, bei den Westdeutschen sind es nur 60 Prozent.

Passwortsafes gegen das Vergessen

Statt aus Angst vor dem Vergessen Hinz und Kunz auf diese Weise Zugang zu den privaten Daten zu ermöglichen, empfiehlt BITKOM die Verwendung so genannter „Passwortsafes" zurückgreifen. Diese Programme werden entweder auf einem verschlüsselten Bereich der Festplatte gespeichert oder durch externe Speichermedien wie USB-Sticks oder Smartcards mit dem Rechner verbunden. Sie erstellen automatisch Passwörter, die sich schwerer entschlüsseln lassen. Bei Bedarf weisen sie ein neues Passwort einer speziellen Webseite zu und nutzen beim Abruf dieser Webseite automatisch das entsprechende Passwort. Außerdem werden alle Passwörter verschlüsselt gespeichert. Der Nutzer muss sich auf diese Weise nur noch ein möglichst sicheres Haupt-Passwort merken.

Lies im Netz

Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 4. Juni 2010