Hört, hört!

Studie: Gehörtes schärft Wahrnehmung mehr als Gesehenes

Wenn ihr zu denjenigen gehört, die gut zuhören können oder beim Lernen nicht nur in die Bücher schauen, sondern laut etwas vorsagen, liegt ihr gar nicht so falsch. Amerikanische Wissenschaftler haben nämlich herausgefunden, dass Hören die Wahrnehmung eher schärft als Sehen.

Worte sagen mehr als Bilder

In einem Test zeigten Gary Lupyan und Michael J. Spivey von der Universität Pennsylvania ihren Versuchspersonen Buchstaben auf einem Bildschirm. Ihre Aufgabe war es, einen ganz bestimmten Buchstaben in den Abbildungen zu erkennen oder aber dessen Abwesenheit festzustellen. Die erste Gruppe bekam den zu findenden Buchstaben vorher laut vorgesagt, während die zweite Gruppe sich mit der vorherigen visuellen Einblendung des Objekts für 650 Millisekunden zufrieden geben musste. Die dritte Gruppe bekam vorher weder einen visuellen noch einen akustischen Tipp. Dabei zeigte sich, dass die dritte Gruppe auf dem letzten Platz landete und die "Hörer"-Gruppe wesentlich besser abschnitt als die"Seher"-Gruppe, denen der Buchstabe nur gezeigt worden war. Darüber hinaus machte das Gehörte sogar manchmal etwas sichtbar, was vorher unsichtbar war. Das schaffte eine visuelle Vorankündigung hingegen nicht.

Die Wissenschaftler sehen darin einen deutlichen Beweis dafür, dass Sprache unsere Vorstellung mehr beeinflusst als visuelle Reize.

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Autorin / Autor: Redaktion/  PLoS ONE - Stand: 12. Juli 2010