Wer anderen vertraut, fällt selbst nicht herein
Studie: Gutgläubigkeit schützt vor Lügnern
Wer anderen Menschen vertraut, dem fällt es offenbar leichter, Lügner zu enttarnen. Dies zeigt eine aktuelle Studie der University of Toronto. Bisher wurde stets angenommen, dass misstrauische Menschen sich besser zu schützen wissen und nicht so leicht auf Lügner hereinfallen. Doch möglicherweise ist es genau andersherum.
Vertrauen macht aufmerksamer als Misstrauen
In einem gestellten Bewerbungsgespräch hatten die kanadischen Forscher mehrere Testpersonen, die sich selbst als gutgläubig oder kritisch bewerteten, die Rolle des Arbeitgebers einnehmen lassen. Sie sollten sich Videos von unterschiedlichen BewerberInnen anschauen und beurteilen, ob diese ehrlich waren oder flunkerten. Die Bewerber wiederum wurden vorher geschult: die Hälfte sollte stets die Wahrheit sagen, die andere mindestens drei Lügen in das Jobgespräch einbringen, um sich selbst in ein besseres Licht zu stellen.
Bei den Auswertungen der Trefferquote zeigte sich, dass diejenigen, die zuvor angaben, stets Vertrauen in ihre Mitmenschen zu haben, die Flunkereien der Bewerber deutlich besser erkannten als die misstrauischen Personen. Als Grund vermuten die Forscher, dass die vertrauensvollen „Arbeitgeber“ in ihrem Gegenüber ebenso auf Ehrlichkeit und Vertrauen achteten und dies somit auch besser erkannten.
Somit scheint bewiesen, dass man mit Vertrauen besser Lügner enttarnt als mit Misstrauen. Es kann also durchaus von Vorteil sein, nicht immer nur das Schlechte in seinen Mitmenschen zu suchen ;-)
Autorin / Autor: Redaktion - Stand: Dienstag, 17. August