Größtes Glück, schwerstes Leid
Soziale Ereignisse bestimmen Hoch- und Tiefpunkte im Leben
Die schönsten und schlimmsten Momente im Leben sind - anders als meist angenommen - nicht die, in denen wir individuell unsere größten Erfolge oder übelsten Niederlagen erleiden. Das größte Glück und das schwerste Leid bescheeren uns vielmehr Situationen, in denen wir mit anderen Menschen in Interaktion stehen und Gefühle mit ihnen teilen: der Beginn einer wunderbaren Freundschaft, das Ende einer Liebe, ein schmerzhafter Abschied, ein erster Kuss, ein intensives Gespräch. Das zumindest will ein Forscherteam um Shira Gabriel von der University of Buffalo in Befragungen herausgefunden haben.
Liebe, Verlust und Freundschaft wichtiger als individueller Erfolg oder Misserfolg
In der sozialpsychologischen Forschung gingen bisher viele davon aus, dass Erlebnisse, die wir individuell und unabhängig von anderen erleben, z.B. einen Wettkampf gewinnen oder eine schwierige Aufgabe meistern, für uns zu besonders wichtigen und intensiven Erfahrungen werden. Immerhin räumen die meisten Menschen ihren Hobbies, der Schule und ihrer Arbeit einen weitaus größeren Raum ein als ihren persönlichen Beziehungen. Um diese These zu überprüfen, befragten Shira Gabriel und ihr Team insgesamt 376 Menschen zu ihren wichtigsten Erlebnissen im Leben.
Sowohl die befragten StudentInnen als auch InterviewpartnerInnen mittleren Alters beschrieben aber - unabhängig von ihrem Geschlecht - deutlich häufiger soziale Situationen als schönste oder schlimmste Erlebnisse. Liebe, Verlust, Freundschaft und Schmerz haben also deutlich mehr Potential, uns in den siebten Himmel zu erheben oder in den finstersten Abgrund zu befördern als individuelle Erfolg- oder Misserfolgserlebnisse.
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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 7. September 2010