Selbstexperiment zur Einsparung von Plastikmüll

Beitrag zum Wettbewerb Ausgepackt von Klara Süß, 16 Jahre

Plastik ist ein Kunststoff, der sich von selbst nicht abbaut. Es wird immer mehr und irgendwann weiß keiner mehr, wohin mit dem ganzen Plastik. Es landet überall, im Meer, in der Natur, überall, nur fast nie in den dafür vorgesehenen Abfallbehältern. In meiner Familie nehmen wir den Müll immer wieder mit nach Hause, wenn wir wandern waren oder mal an den Strand gefahren sind, allerdings ist es immer wieder schockierend, wie schnell bei uns die gelbe Tonne voll ist. Ich denke, dass liegt vor allem daran, dass wir nicht darauf achten, was wir einkaufen. Natürlich sind wir auch ein Haushalt bestehend aus 6 – 8 Leuten. Deshalb möchte ich mit meinem Selbstexperiment versuchen, den Plastikmüll in unserem Zuhause zu reduzieren. Ich mache zuerst einen Familieneinkauf, bei dem ich alle Produkte kaufe, die immer in unserem Kühlschrank liegen. Beim zweiten Einkauf kaufe ich zwar dieselben Dinge, möchte aber darauf achten, möglichst wenig Produkte zu kaufen, die in Plastik verpackt sind. Wichtig ist auch zu wissen, dass wir in einem kleinen Ort leben. Es gibt hier nicht sowas wie Unverpackt-Läden, was ich sehr schade finde. Allerdings finde ich es gut, dass unser Supermarkt umgestiegen ist auf Kassenzettel aus recyceltem Papier, deshalb sind sie auch blau und nicht mehr weiß und an unserem Bäcker bekommt man jetzt durch einen QR-Code den Kassenzettel digital aufs Handy, ein sehr großer Fortschritt wie ich finde.
Für mein Experiment habe ich mich bei beiden Einkäufen gefilmt und es als Video zusammengeschnitten.

Auswertung vom ersten Einkauf

Als erstes habe ich natürlich einen Einkaufszettel geschrieben, bestehend aus den Standardsachen: Obst und Gemüse, Eier, Wurstartikel, Joghurt, Käseartikel, Frischkäse, Nudeln, Tomatensoße und Ketchup, Kekse, Getränke, Duschbad und Haarwaschmittel, Zahnbürste und sonstiges. Am Ende habe ich für alles zusammen rund 63 Euro bezahlt und das ist völlig in Ordnung, da wir jede Woche in diesem Bereich einkaufen. Besonders aufgefallen ist mir, dass die Wurst– und Käseartikel alle in Plastik eingepackt waren, bei Obst und Gemüse war ebenfalls vieles unnötig in Plastik verpackt und bei Tomatensoße und Ketchup gab es viele Möglichkeiten, dass es in Gläsern abgefüllt war, dennoch habe ich erst einmal das gekauft, was wir immer nehmen und das war beides in Plastik abgefüllt. Bei den Getränken gibt es so gut wie gar keine Möglichkeit, dass es nicht aus Plastik ist und wenn, dann sind in den Glasflaschen nur Bier, Wein oder Sekt. Unter „Zutrinken“ zählt bei uns aber Saft oder Limo. Wasser kaufen wir nie, da wir einen SodaStream zu Hause haben, worüber ich sehr glücklich bin, da wir damit eine Unmenge an Plastikflaschen sparen.

Auswertung vom zweiten Einkauf

Auch dieses Mal habe ich zuerst einen Einkaufszettel geschrieben, aber nicht auf Papier. Wir benutzen seit einiger Zeit die App „Bring“. Jedes Familienmitglied kann etwas, das es vom Einkaufen braucht, darauf schreiben und ganz egal wer einkaufen geht, der kann es dann abhaken. Für uns funktioniert diese App sehr gut und meine Mama, die meistens einkaufen geht, kommt damit auch sehr gut zurecht. Ich habe dieselben Lebensmittel wie die Woche zuvor gekauft, aber nicht so viel verschiedenes, da es ohne Plastik nicht viel Möglichkeiten gibt. Ich habe 60 Euro bezahlt, was im ersten Moment weniger wirkt, aber ich kann mit sehr großer Genauigkeit sagen, plastikfrei einzukaufen ist teurer. Wurst und Käse habe ich an der Frischetheke geholt. Es ist zwar in Plastik verpackt, aber es kommt am Ende nicht so viel Plastik dabei raus wie, wenn alles einzeln verpackt ist. Obst und Gemüse war auch kein Problem, da wir Obst – und Gemüsebeutel haben, wo wir die Lebensmittel immer hineintun anstatt immer die Plastikbeutel von dort zu nehmen. Beim Joghurt hat man nicht viel Auswahl, wenn er im Glas sein soll und beim Frischkäse gar keine. Bei Nudeln, Ketchup und Tomatensoße war alles gar kein Problem. Viele Nudeln waren in Pappe verpackt und bei den anderen gab es viele verschiedene Varianten im Glas. Bei den Getränken musste ich lange suchen, bis ich Saft aus der Flasche gefunden habe, aber ich habe welchen gefunden. Auch bei den Hygieneartikeln habe ich festes Shampoo gekauft und Holzzahnbürsten.

Alles in allem habe ich viele plastikfreie Sachen einkaufen können, dennoch denke ich, dass geht noch besser. Mit meinem Selbstexperiment konnte ich meiner Familie und mir gut vor Augen führen, wie viele Alternativen es gibt, wie zum Beispiel festes Shampoo statt flüssiges oder die Zahnbürste aus Holz. Nachdem wir fast alles gegessen haben, was wir für die Wochen eingekauft hatten, haben wir auch festgestellt, dass die gelbe Tonne nicht so voll wurde wie gewöhnlich. Aus dieser Sache nehmen wir für uns mit, mehr darauf zu achten, was wir kaufen und mehr Dinge plastikfrei einzukaufen.

Projekt „the future of Tupperware“

Bild: Paul Ebell

Tupperdosen sind aus keinem Haushalt mehr weg zu denken und können immer wieder verwendet werden, warum sollte man sie nicht auch in Supermärkten einsetzten? Man könnte alles, was normal in Plastik verpackt ist, so verpacken. Die Leute kaufen es ein und können es wie das Pfand von Pfandflaschen wieder zurückbringen und bekommen Geld dafür wieder. Solche Sachen wie Gummibärchen könnte man in Gläser verpacken und nicht mehr in Tüten. Natürlich kann man auch die Gläser dann als Pfand wieder zurückbringen. Natürlich wird es auch welche geben, die diese Tupperdosen einfach behalten, aber irgendwann hat jeder mal genug und die Produktion von Tupperdosen ist nicht so aufwendig.

Das „Tupperware“-Logistikzentrum hat einen 𝐶𝑂2-Fußabdruck, der zu den Spitzenwerten gehört (ca. 114kg CO2/m2/a). „Tupperware“ versorgt ganz Deutschland bereits seit 1962 mit Tupperware. Sie wissen genau, was sie tun und könnten bei der Umsetzung eines solchen Projekts die richtigen Ansprechpartner sein. Sie würden Ihren Umsatz steigern und dabei helfen den Klimawandel zu verlangsamen.

Um sowas auf die Beine zu stellen, ist es wichtig, dass alle an einem Strang ziehen, wer weiß, wie viel Zeit uns noch bleibt, denn der Klimawandel macht keine Pause und deshalb dürfen wir auch keine machen. Natürlich sind die Verpackungen im Supermarkt nicht das Einzige, was sich verändern muss, aber sie machen einen großen Teil aus, deshalb finde ich es wichtig damit anzufangen, denn es würde den Plastikmüll um einiges reduzieren.

Autorin / Autor: Klara Süß, 16 Jahre