Welcher Dr. Google ist seriös?

Uni Köln: Zwei neue Seiten sollen helfen, sich im Dschungel der Gesundheitsinfos im Netz zurechtzufinden

Wenn es irgendwo zwickt, ein Leberfleck komisch aussieht oder man sich für oder gegen eine Impfung oder einen medizinischen Eingriff entscheiden muss, bemühen viele Menschen erstmal Dr. Google. Allerdings gibt es im Netz auch eine Vielzahl unseriöser Angebote, die unnötige Ängste schüren oder falsche und wissenschaftlich nicht fundierte Behauptungen verbreiten und damit sogar gesundheitsgefährden sind.

*Ein Wegweiser durch Dschungel von Gesundheitsangeboten*
Weil es wirklich schwierig ist, die manchmal so überzeugend klingenden Meinungen zu Gesundheitsthemen von medizinisch seriösen Empfehlungen zu unterscheiden, hat ein Forschungsprojekt an der Universität zu Köln darum nun Webseiten für Erwachsene und Jugendliche entwickelt, die bei der Suche von Gesundheitsinformationen im Internet helfen und auch Einschätzungshilfen zur Glaubwürdigkeit von digitalen Quellen geben.
Die Forschenden hatten zunächst intensiv erforscht, wie Menschen überhaupt im Netz nach Gesundheitsinformationen suchen. Dabei zeigt sich, dass viele Menschen im Netz nach solchen Informationen suchen, nicht alle die Informationen immer gut verstehen.

Sprachliche und kulturelle Barrieren sollten darum bei der Weiterentwicklung der Seiten ebenso berücksichtigt werden, wie die Möglichkeit, sich die Beiträge vorlesen zu lassen oder sie in „einfacher Sprache“ zu lesen. Auch sollen dort neben klassischen Gesundheitsthemen wie Ernährung, Sexualität und bestimmten Erkrankungen auch aktuelle Themen wie Cyberchondrie, Covid19 und Internetsucht thematisiert werden.

*Wie unterscheidet man seriöse von unseriösen Angeboten?*
Die Seite www.gesund-im-netz.net an richtet sich an Erwachsene, während www.klick2health.net insbesondere für Jugendliche konzipiert wurde. Ihr findet hier nicht nur eine umfassende Linkliste mit seriösen Seiten zu unterschiedlichen Gesundheitsthemen, sondern auch viele Hinweise, worin sich seriöse Angebote von unseriösen unterscheiden - etwa wenn die Internetseite eine wundersame und schnelle Heilung verspricht,  auf der Internetseite bewusst Angst z.B. vor einer Erkrankung oder einer Behandlung gemacht wird oder es keinen Hinweis darauf gibt, dass die aufgeführten Informationen einen Arztbesuch nicht ersetzen.

Außerdem gibt es viele Tipps, worauf ihr bei der Nutzung von Suchmaschinen achten sollt – und diese Tipps sind nicht nur hilfreich für Gesundheitsthemen 😉.

Entwickelt wurden die Webseiten im Rahmen des Projekts „Orientierungshilfe im Umgang mit digitalen Gesundheitsinformationsangeboten“ (OriGes) am Cologne Center for Ethics, Rights, Economics, and Social Sciences of Health (ceres) der Universität zu Köln in Kooperation mit der Hochschule für Gesundheit (hsg) Bochum und gefördert durch das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV).

Quelle:

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 14. Oktober 2020