Der Menschen Aufgabe

Beitrag zum Kreativ- und Schreibwettbewerb "Das ist mir was wert" von Luise D., 12 Jahre

Eine Aufgabe, die sie haben wie ein striktes Bild
Die Erde, auf der sie leben, zu erhalten es gilt.
Sie zu ehren und hüten, das ist ihre Pflicht,
Das Geschenk, das ihnen gab das Himmelsgericht.

Der blaue Planet, ein junges Mädchen sitzt dort.
Es blickt stumm in die Ferne und schreitet hinfort
In das ewige Reich der endlosen Gedanken,
Auf Pfaden, die in ihrer Trauer nun schwanken.

Sie trauert um die Welt,
Wie sie in Gottes Händen zerfällt.
Zerstört von der Selbstliebe der Menschen,
Zerstört auf einem Weg ohne Grenzen.

Und so fragt sie sich voll Trauer:
„Ist dies alles noch von Dauer?
Wie soll es jetzt weitergehen,
Was wird alles noch geschehen?“

Das ewige Eis legt seine Ewigkeit ab,
Das schmelzende Weiß ist der Eisbären Grab.
Die fragile Konstruktion, die trägt solche Last,
Bricht ein, von der wachsenden Wärme erfasst.

Und die Menschen, sie wissen all dies genau,
Doch ihre Weltsicht ist gleichgültig, so dunkel, so grau.
Sie nehmen wahr, verstehen so schnell überall
worin Gefahr liegt und worin Verfall.

Doch trotz alledem
Tun sie nicht mehr als nur zuzusehen.
Sie beobachten ohne Interesse
Die erschreckenden, zerstörerischen Ereignisse.

Und so fragt sie sich voll Trauer:
„Ist dies alles noch von Dauer?
Wie soll es jetzt weitergehen,
Was wird alles noch geschehen?“

Die wichtigen Ebenen aus fruchtbarem Land
Werden Stück für Stück überschwemmt von dem Meer aus Sand.
Der Boden vertrocknet, gepackt von den sandigen Fluten,
Und das lebenswichtige Land wird zu hitzigen Gluten.

Die Einwohner aus diesen trockenen Orten,
Von Verzweiflung gepackt, beten mit hoffnungslosen Worten.
Beten für Glück und beten für Segen,
Beten für Hilfe und beten für Regen.

Diese Menschen fliehen aus ihrer Heimat.
Sie begeben sich auf eine Reise voller Furcht und ohne Rat.
Sie fürchten um ihr Leben, um ihre Familie und ihre Zukunft,
Sie ziehen durch fremde Länder ohne Schutz und ohne Unterkunft. 

Die Menschen beobachten auch dies,
Sperren ihre Menschlichkeit in ein inneres Verlies.
Sie bringen den Fliehenden nur Feindseligkeit entgegen,
Sie verhindern das Weiterziehen durch Grenzen auf ihren Wegen.

Und so fragt sie sich voll Trauer:
„Ist dies alles noch von Dauer?
Wie soll es jetzt weitergehen,
Was wird alles noch geschehen?“

Des Meeres Spiegel steigt schon an,
Das nächste Unglück naht heran.
Die ersten Inseln versinken schon,
Das Meer zieht sie in seinen Strom.

Ganze Inseln verschwinden in der schäumenden Gischt,
Als hätte ein tosender Sturm sie von der Landkarte gewischt.
Doch nicht nur Inseln sind des Meeres Ziel,
Die Stärke des Festlandes wirkt nun labil.

Und so fragt sie sich voll Trauer:
„Ist dies alles noch von Dauer?
Wie soll es jetzt weitergehen,
Was wird alles noch geschehen?“

Die vielen Tiere auf der Welt
Verlieren ihr Zuhause unter dem Himmelszelt.
Die Menschen zerstören ihren Lebensraum,
Sie entreißen ihnen Halm um Halm wie Baum um Baum. 

Die Menschen zerstören ohne Scham,
Orte mit einer Schönheit, die nie ein Mensch vernahm.
Sie verbreiten Zerstörung und große Qual,
Und besiegeln damit ihr eigenes Schicksal.

Die Gier und Selbstliebe der Menschheit
Zerstört alles, was uns hält und doch gehen sie soweit.
Sie verdrängen Angst und Gefahr,
Nur für Geld und Macht und sehen so starr.

Nur die Kinder mit ihren Seelen so rein,
Sehen scharf und fühlen die Gefahr und die Pein.
Sie blicken auf und sehen das Klima sich wandeln,
Sie zwingen laut die Menschen zum Handeln.

Und so fragt sie sich voll Trauer:
„Ist dies alles noch von Dauer?
Wie soll es jetzt weitergehen,
Was wird alles noch geschehen?
Werden wir unsere Aufgabe nun endlich verstehen?

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Autorin / Autor: Luise D., 12 Jahre