Frauen wie wir

Beitrag zum Kreativ- und Schreibwettbewerb "Das ist mir was wert" von Lena Borkenstein, 19 Jahre

Das Leben als eine Frau hat so seine Tücken. Obwohl in unserem Land, unser aller Heimat, die Frau Gleichberechtigung genießen darf. Denn Frauenrechte sind schließlich Menschenrechte. Das alles haben wir unseren Vorgängerinnen zu verdanken. All die mutigen Frauen der Vergangenheit.

Wie auch Clara Zetkin, die Ende des 19. Jahrhunderts mit ihren Mitstreiterinnen für unser Wahlrecht kämpfte. Aber auch die im Gegensatz eher unterschätzten, kleineren Schritte sind sehr bedeutend für unser heutiges Leben. Denn auch Personen wie Beate Uhse haben die Gesellschaft dazu gebracht, die sexuelle Freiheit und das damit verbundene Verständnis des weiblichen Körpers zu fördern. Noch ein nennenswertes, und auf dem ersten Blick gar unscheinbares Mädchen ist Pippi Langstrumpf. Denn es gibt scheinbar nichts, was dieses unfassbar selbständige und fernab aller Normen lebende Mädchen nicht kann.
Dies waren nur einzelne Beispiele, um den langen Weg der Frauenrechtsbewegung zu verstehen.
Doch heute, im 21. Jahrhundert, haben wir unser Ziel erreicht? Lohnt es sich noch zu kämpfen? Wenn ja, wofür?

Tagtäglich werden wir von den manipulierenden, künstlich erzeugten Schönheitsidealen dieser Gesellschaft förmlich bombardiert. Obwohl mittlerweile vielen bekannt ist, dass eine Frau auch eine Frau ist, wenn sie kein Make-Up trägt, sich nicht rasiert, keine 80-60-90 Maße hat oder generell gesagt, nicht dem Ideal entspricht. Man sieht es in Magazinen, Filmen, im Fernsehen oder auf riesigen Werbetafeln, an denen man tagtäglich vorbeikommt. Doch kaum jemand sieht so aus wie die abgebildeten Models. Was unter anderem daran liegt, dass diese so stark bearbeitet werden. Man fühlt sich unwohl. Unnormal. Sogar minderwertig.
Leicht wäre es einfach mit dem lackierten Fingern auf die scheinbaren Schuldigen zu zeigen. Leicht und naiv. Denn wir Frauen tragen unseren Teil dazu bei. Sogar nicht gerade wenig.
Mit dem Strom schwimmen, sich dem Ideal fügen ist an sich nichts, was man Leuten hier vorwerfen sollte. Solange man selbst mit dem eigenen Aussehen und Leben im Reinen ist. Doch wie oft erleben wir Hass untereinander. Hass, ausgelöst aus Unsicherheit, Frust, Neid. Hass, verkörpert durch das ständige Vergleichen, das Bodyshaming und das Verurteilen von dem, was anders ist.
Wir Frauen, wir sollten einander unterstützen in dem, was jede individuell glücklich macht. Gemeinsam und vereint sind wir nämlich stärker als jede Armee. Es sollte nicht heißen „Nobody is perfect“, sondern besser: „Everybody is perfect!“

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