„Die Urbz“ für Playstation2

Spielen lohnt sich, aber Suchtfaktor kommt nicht, meint MidnightSun

Erster klarer Unterschied zu den herkömmlichen Sims: Der Spielbereich ist nicht mehr auf ein Grundstück und Stadtbesuchen begrenzt, sondern umfasst eine komplette Stadt und den täglichen Gang zur Arbeit der Sims. Du kannst deinen Sims deinen eigenen Stil verpassen, einen guten Ruf aufbauen und die Stadt erkunden. In den verschiedenen Bezirken, wie Bahnhof, Skater Park oder Sonnendach, musst du verschiedene Aufgaben lösen, den Ansprüchen deines Chefs genügen und dir einen entsprechenden Ruf aufbauen, indem du Kontakte knüpfst und dich dem Aussehen der anderen anpasst. Erfüllst du diese Bedingungen, kannst du in den von einem dicken Türsteher bewachten VIP-Raum des jeweiligen Bezirks gelangen, wo sich die angesagtesten Urbz der Stadt treffen.

*Wie alles beginnt...*
Als erstes kannst du aus den neun Stadtbezirken einen Ort auswählen, womit du festlegst, mit welchem Styling und in welcher Umgebung du beginnst. Der nächste Schritt ist das Erstellen deines Urbz. Nach der Auswahl des Geschlechts, kannst du Körperform und Hautfarbe bestimmen. In dem folgenden Menü lassen sich Frisur auswählen und Veränderungen am Kopf vornehmen. Diese Eigenschaften lassen sich jedoch im Verlauf des Spiels noch ändern. Alles in allem ist die Auswahl recht mager. Neu sind allerdings Veränderungen wie Piercing oder Tattoo. Nach dem Eingeben von Vor- und Nachname beginnt das Spiel in deinem eigenen Apartment. Die einzigen Möbel, die man besitzt, sind ein alter Kühlschrank, eine Dusche und ein Sofa in einem recht schäbigen kleinen Apartment. Diese kann man nun bei nicht ganz leichter Menüführung in seine Wohnung stellen und bei Verlassen des Apartments sieht man schon zwei dicke grüne Pfeile, die auf eine Treppe zeigen, die zu dem vorher gewählten Szenario führt. Im Verlauf des Spiels können durch das Verdienen von Geld neue Gegenstände erworben werden, wobei die Auswahl im Vergleich zu anderen Sims-Versionen eher enttäuschend ist.

*Umgebung & Jobs*
Trotz mittelmäßiger Grafik und anfangs ungewohnter Steuerung gewöhnt man sich schnell an die Umgebung und erlangt einen guten Überblick. Die unterschiedlichen Bezirke bieten eine gelungene Abwechslung und die verschiedenen Charaktere machen das Spiel interessant. Du musst neue Leute kennen lernen und Kontakte knüpfen, um dir einen Ruf aufzubauen und überall anerkannt zu sein. Überrasche die anderen mit lustigen Sozialaktionen und sie werden dich lieben. Allerdings ist meiner Meinung nach bei nur neun Bezirken und der Chance auf nur zwei weitere Apartments, die freigespielt werden können, der Anreiz zum Spielen schnell verblasst. In jedem Bezirk hast du die Möglichkeit, einen Job zu erlernen. Erfüllst du die Bedingungen und baust deine Fähigkeiten aus, kann dein Job-Level gesteigert werden, wodurch du die Chance hast, mehr Geld zu verdienen. Nach einer kurzen Einführung deines Chefs in die entsprechende Arbeit, kannst du durch abwechselndes Drücken der verschiedenen Symboltasten auf dem Controller Aufgaben erfüllen. In den verschiedenen Bezirken läuft dieser Vorgang immer gleich ab, so dass das Erlernen eines Jobs schnell langweilig wird. Das Geld, das du verdienst, kannst du nutzen, um einige Gegenstände für dein Apartment zu kaufen, wobei die Auswahl im Vergleich zu vorherigen Sims-Versionen sehr gering ist und erst mit der Zeit etwas zunimmt. Eine weitere Möglichkeit, dein Geld loszuwerden, ist das Kaufen von Kleidung, um in die VIP-Räume der Bezirke zu gelangen. Wird diese Bedingung nicht erfüllt, kommst du nicht an dem Türsteher vorbei und kannst auch keine weiteren Fähigkeiten erlernen und Szenarien freischalten.

*Sonstiges*
Neben der Tatsache, dass du deinen Urbz überall hin begleiten kannst, machen einige Kleinigkeiten das Spiel interessanter. So informiert dich zum Beispiel dein Xam ("Exchange, Access, Messaging), eine Kombination aus Pager und Handy über Neuigkeiten und ermöglicht dir verschiedene Funktionen, wie eine Übersicht über deine Beziehungen, die Ziele oder das Personalisieren deines Xams. So kannst du zum Beispiel eine EyeToy-USB-Kamera anschließen, um selbst in dem Spiel zu erscheinen, wenn dein Ruf gut genug ist. Außerdem kannst du Inventar verwalten, Nachrichten lesen und das Telefon benutzen, um dein Leben zu planen. Wie auch in den anderen Versionen musst du die Grundbedürfnisse (Harndrang, Hygiene, Hunger, Spaß und Energie) deiner Urbz befriedigen, damit ihre Laune gut genug ist, um das Leben erfolgreich meistern zu können. Wer will schon einen schlecht gelaunten Urbz einstellen oder mit ihm reden?

*Fazit*
Ich war nach dem Spielen von "Die Urbz" eher enttäuscht, da ich mir mehr erhofft hatte. Nach einiger Zeit wird das Spiel sehr eintönig, da immer die selben Aufgaben erfüllt werden müssen. Job erledigen, Style ändern, Ruf aufbauen... Die Jobs bieten keine Abwechslung und die Anzahl der Gegenstände, die gekauft werden können ist sehr gering. Die Erstellung eines Urbz könnte mehr Details beinhalten, wie das Wechseln der Augenfarbe, und die Grafik ist auch nur mittelmäßig. Außerdem wirken die Lieder der Black Eyed Peas sehr schnell störend, wenn man sie zu oft hört und sind auch nur für Fans gedacht, so dass man schnell dazu neigt, den Ton auszuschalten. Für echte Sims-Fans wird dieses Spiel nicht sehr interessant sein, auch wenn es eine gelungene Abwechslung zu vorherigen Versionen bietet. Es lohnt sich es gespielt zu haben, jedoch besteht keinerlei Suchtfaktor und wird schon nach einigen Tagen langweilig.

Autorin / Autor: MidnightSun - Stand: 4. März 2005