Das ist ja eine ganze Fußballmannschaft

Starke Nerven

Den Trubel zu Hause liebt Klara eigentlich schon, auch wenn es manchmal nervt, auf die kleinen Geschwister aufzupassen: "Ja, doch, manchmal nervt es mich - klar, aber ich denke irgendwie, wenn man in so einer großen Familie lebt, hat man auch eine Verantwortung. Da kann man nicht sagen 'nee ich will jetzt aber meine Zeit für mich haben und machen was ich will’. Es ist ganz klar, dass man auch auf die anderen gucken muss, was nicht heißt, dass ich sagen würde ‚Endlich darf ich wieder auf euch aufpassen’. Allgemein ist es irgendwie normal, dass meine Interessen auch mal zurückstehen müssen - das heißt nicht, dass ich deswegen unzufrieden bin. Es ist gemischt: Manchmal habe ich einfach keinen Bock aufzupassen, aber manchmal macht's mir auch gar nichts aus". Wenn mal keiner zu Hause ist, genießt Klara das erst mal richtig – aber schon nach einem Tag findet sie es langweilig und vermisst ihre Geschwister - sagt sie zumindest: "Also meine Geschwister brauche ich - ich würde die zwar gerne mal für ein paar Tage wegsperren, aber dann will ich sie schon wiederhaben". Auch Alex genießt es, alleine zu Hause zu sein: "Ich bin eigentlich relativ oft alleine, genieße das auch und kann mich eigentlich ganz gut beschäftigen. Ob ich lieber was alleine mache oder mit anderen zusammen, ist stimmungsabhängig - manchmal ist man eben lieber alleine und manchmal geht man auch gern mit Freunden aus. Und wenn mal etwas ist, dann weiß ich ja auch, wo ich meine Mami erreichen kann".

Alltag und Probleme

Bei Klara zu Hause muss man sich selbst melden, wenn etwas nicht stimmt, es einem selbst oder einem der Geschwister nicht gut geht. Am Wochenende sind meistens auch alle zu Hause, weshalb Samstag und Sonntag als Familientage gelten, an denen alle etwas zusammen machen. "Also meine Eltern haben schon Zeit für uns. Außerdem versuchen wir, uns auch alle zwei Wochen zumindest mit den Großen zusammenzusetzen und in einer Runde alles zu besprechen. Dann soll jeder sagen, wie es ihm geht und wie es in der Schule/auf der Arbeit läuft. Da reden wir dann auch über Probleme, wenn es welche gibt. Also meine Eltern versuchen schon immer, zu wissen wie es jedem Einzelnen geht". Klara und Alex müssen beide zu Hause mithelfen, wobei natürlich gilt, je mehr Arbeit, desto mehr Mithilfe: "Wenn wir nicht mithelfen, dann geht es nicht. Dann können wir den Laden direkt zu machen" sagt Klara. Wie ihre anderen Geschwister muss sie Küchendienst machen, hilft bei der Wäsche und "unser Mädchenbadezimmer müssen wir auch selber putzen". Außerdem ist es ihre Aufgabe, einem ihrer Brüder für die Schule bei Mathe zu helfen. Alex beteuert, dass auch sie in der Küche mithilft – manchmal zumindest – "und mein Zimmer mache ich auch selber sauber. Genau, ich staubsauge mein Zimmer und meine Mama geht dann nachher immer noch mal durch, weil sie's mir nicht zutraut, aber im Prinzip, theoretisch, mache ich mein Zimmer selber sauber".

Urlaub mit 13 Leuten - da wird schon mal einer vergessen...

Wenn Klaras Familie einen Ausflug macht oder in Urlaub fährt, geht’s lustig zu, wobei es gar nicht so einfach ist, ein Ferienhäuschen für 13 Personen zu finden. Ein so großes Auto gibt es zum Glück, das Gepäck landet im Anhänger. Alex staunt: "Oh Mann, das kann ich mir eigentlich auch nicht vorstellen. Ich stelle mir das dann schon irgendwie stressig vor, so alle Leute unter einen Hut zu kriegen. Natürlich, ihr könnt das irgendwie super organisieren, davon gehe ich aus - aber ich stell mir das dann schon irgendwie stressig vor - Kinder werden zu Hause vergessen und so was..." - "Echt...wir haben schon mal Kinder auf'm Klo vergessen. Das war ich sogar selber, glaube ich", fällt Klara ein und sie erzählt die Geschichte. Auch Alex unternimmt manchmal etwas mit ihrer Mutter: "Doch, kommt vor, dass ich etwas mit meiner Mutter zusammen mache. Nicht oft, aber kommt vor. Wir gehen dann ins Theater oder auch einfach nur spazieren oder ins Kino. Und das klappt dann auch gut. Also, es geht zumindest keiner verloren".

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Autorin / Autor: Linus - Stand: 5. März 2003