Wie Jugendliche wählen würden

Die U18 Wahl will zur Beschäftigung mit Wahlen und Demokratie anregen - und liefert ein Stimmungsbild bei Kindern und Jugendlichen

Kinder und Jugendliche unter 18 dürfen bei der Bundestagswahl nicht ihre Stimme abgeben. Was herauskommen würde, wenn sie es dürften, wird seit 1996 in der U18-Wahl erprobt. U18-Wahlen werden immer neun Tage vor einem offiziellen Wahltermin abgehalten. Kinder und Jugendliche können im Vorfeld ein eigenes Wahllokal anmelden und dann unterstützt von Koordinierungsstellen eine Wahl durchführen. Alle unter 18 Jährigen, die sich in Deutschland aufhalten, dürfen sich an der U18-Wahl beteiligen. Die Ergebnisse werden in eine Software eingegeben und gesammelt veröffentlicht. Am Wahltag konnte in diesem Jahr in 1662 Wahllokalen ein Kreuzchen gemacht werden. Insgesamt nahmen mehr als 215.000 Kinder und Jugendliche teil.

Bei der U18-Bundestagswahl am 15. September bekam die CDU mit 28,3 Prozent die meisten Stimmen. Es folgten SPD mit 19,8 Prozent, Bündnis 90/Die Grünen mit 16,5 Prozent, Die Linke mit 8,1 Prozent, die AfD mit 6,8 Prozent und die FDP mit 5,7 Prozent. Sie würden es in den Bundestag schaffen, wenn es nach Kindern und Jugendlichen geht. (Stand Sonntag, 17. September, 10 Uhr)
Das Ergebnis ist Ausdruck der politischen Stimmung bei allen, die bei der Bundestagswahl am 24. September noch nicht wählen dürfen – weil sie zu jung sind.

Im Rahmen der U18 Wahl haben sich Kinder und Jugendliche mit den Programmen der Parteien beschäftigt, haben mit Kandidat_innen in den Wahlkreisen debattiert oder mit anderen Kindern und Jugendlichen über Politik gesprochen. U18 ist eine der größten Initiativen politischer Bildung, die von und für Kinder und Jugendliche organisiert wird. Sie planen die Aktivitäten und organisieren bundesweit Wahllokale.

U18 wird getragen vom Deutschen Kinderhilfswerk, dem Deutschen Bundesjugendring, den Jugendverbänden und Landesjugendringen sowie vom Berliner U18-Netzwerk. Zur Bundestagswahl hat der Deutsche Bundesjugendring die Koordination übernommen. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und von der Bundeszentrale für Politische Bildung.

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Autorin / Autor: Pressemeldung / Redaktion - Stand: 19. September 2017