Giftige Tiere

Chemische Waffen in der Tierwelt

Achtung giftig! Am besten zieht man Schutzhandschuhe an, bevor man dieses vor Gift geradezu triefende Buch in die Hand nimmt. Von Ameise und Killerbiene über Kugelfisch und Pfeilgiftfrosch zu Spinne und Zecke: hier versammelt sich alles was Rang und Namen hat. Egal wo diese Tiere leben, ob sie winzig oder groß sind oder wie sie aussehen, eines haben sie gemeinsam: Alle produzieren oder eignen sich Gift an. Gifte sind Stoffe, die einen lebenden Organismus schädigen oder töten, dabei ist die Wirkung der chemischen Zusammensetzung sehr unterschiedlich.
Bei giftigen Tieren unterscheidet man zwei Arten:

  • Tiere, die Giftstoffe "enthalten" und Vergiftungserscheinungen hervorrufen, wenn sie gefressen werden. (Diesen Tieren geht es weniger um die eigene Erhaltung als die Erhaltung der gesamten Art)
  • Tiere, die Giftstoffe in Drüsen produzieren um sie zum Nahrungserwerb oder zur Verteidigung einzusetzen. Dazu benutzten sie meisten Stacheln, Dornen, Haare oder spitze Zähne.

Jeder kann hier noch etwas dazu lernen, denn die Natur strotzt geradezu vor lebenden Chemiefabriken. Wer weiß, dass es Tiere gibt, die Gift von anderen Pflanzen oder Tieren klauen, oder wer kennt den Bombardierkäfer, der durch mischen von bestimmten Enzymen und Chemikalien eine Explosion herbeiführt, bei der der Angreifer mit einer kochend heißen Mischung bombardiert wird?? Schon mal was von der Blaukringelkrake gehört, die mit ihrem Gift auf einen Schlag zehn Menschen töten könnte? Es wird erklärt, was bei einem Bienenstich passiert, dass manche ungiftige Tiere raffinierter Weise die Färbung von giftigen Tieren nachahmen, um sich zu schützen und warum der Kugelfisch mit Vorsicht zu genießen ist.

*Meine Meinung*
Das Buch aus der Reihe "sehen-staunen-wissen" ist sehr interessant und informativ, dabei aber nicht langweilig, denn es folgt dem Prinzip: ein Thema pro Doppelseite (z.B.: 'spucken und sprühen' oder 'gefährliche Tentakeln'). Das Buch beginnt mit einer allgemeinen Einleitung. Dann folgen die einzelnen Themen. Jedes Thema wird mit einem kurzen allgemeinen Text eingeleitet. Dann sind verschiedene Tierarten abgebildet und kurz beschrieben. Ein Tier wird beispielhaft genauer erklärt. Dessen Abbild ist als Modell dargestellt, bei dem man auch innere Organe und Drüsen sehen kann. Die Funktionen von den einzelnen Teilen sind bei dem Beispiel noch genau erklärt. Es sind keine langen zusammenhängende Texte vorhanden, dafür aber viele Bilder und Modelldarstellungen. Man braucht das Buch auch nicht von vorne nach hinten durchzulesen, sondern kann mit seinem Lieblingsthema (bei mir: Hautsekrete-Salamander und Frösche) beginnen und sich dann durcharbeiten. Hilfreich: Am Ende des Buches befinden sich ein Sachregister, zum gezielten Nachschlagen und Finden und Worterklärungen von Fachbegriffen oder wichtigen Wörtern. Eine Warnung noch zum Schluss: Leute, die schon Angst vor kleinen Hausspinnen haben, sollten sich gut überlegen ob sie den Anblick einer doppelseitig abgebildeten Trichterspinne ertragen können.

Autorin / Autor: Isabel007 - Stand: 20. Oktober 2003