Wenn ein Mensch geht

Einsendung zum Wettbewerb "Schreiben mit allen Sinnen" von Natalie, 16 Jahre

Die Friedhofsgärtner hatten den großen Mamorstein, auf welchem sein Name eingraviert war gerade erst aufgestellt. Sie haben auch auf meinen Wunsch hin blaue Vergissmeinnicht gepflanzt, sie sind genauso schön wie die, die wir mit ihm unter der Erde vergraben haben. Im Moment wird der Marmor von der kleinen Flamme einer Kerze beleuchtet und diese ist die einzige Wärme hier, mich umgibt nur Kälte und Trauer. Doch es erfüllte mich mit einer gewissen Zufriedenheit, dass ich nun endlich meinen Ort habe um ihn angemessen zu würdigen. Ich hatte immer den Ort seines Todes als Trauerort gesehen, doch dieser ist kein Platz zum Trauern, sondern zum Schreien und Fluchen. Ein Trauerort sollte einem helfen den Toten in guter Erinnerung zu behalten und nicht ihn für seine schlimmste Tat zu hassen. Er sollte einen nicht dazu bringen den Toten und seine Tapferkeit und Stärke anzuzweifeln. Der Piep Ton meines Handys reißt mich plötzlich aus meinen Gedanken und ich klopfe zum Abschied auf den Marmor. Vielleicht kann ich jetzt Abschließen.

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Autorin / Autor: Natalie, 16 Jahre