Endlich Sommer

Einsendung zum Wettbewerb "Schreiben mit allen Sinnen" von Alina, 17 Jahre

Es fühlt sich toll an, wieder auf den Wellen zu reiten, die Sonne und das Prickeln der Wassertropfen auf der Haut zu spüren und das Gefühl grenzenloser Freiheit zu haben. Da kommt auch schon die große Welle, auf die ich gewartet habe. Ich paddle auf sie zu und stemme mich hoch. Wie ein Pfeil schießt mein Board über die glänzende Wasseroberfläche. Doch plötzlich bringt mich etwas aus dem Gleichgewicht und mein Kopf schlägt auf mein hartes Brett auf. Das letzte, was ich sehe, ist ein Hai, der im blutverfärbten Wasser davonschwimmt.
Irgendwann wache ich auf. Ich höre das laute Piepsen eines Gerätes, mein Kopf hämmert wie verrückt und ich spüre einen stechenden Schmerz in meinem linken Knie. Darum bewege ich mich vorsichtig, um nachzusehen, was passiert ist. Ich sehe die verheulten Augen meiner Mutter, die sofort aufspringt und mir wird schlagartig klar: Ich werde nie wieder laufen, geschweige denn surfen können. All die Arbeit für meine Ziele ist umsonst gewesen. Ich will schreien, weil ich so wütend bin, aber ich habe keine Kraft. Zurück in mein Kissen sinkend, höre ich nur noch ein anhaltendes Piepsen der Maschine neben mir. Dann falle ich in einen tiefen Schlaf.

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Autorin / Autor: Alina