Den Flammen ausgesetzt

Einsendung zum Wettbewerb "Schreiben mit allen Sinnen" von Josephine, 13 Jahre alt

Ich wurde von einem schrillen Piepen geweckt. Doch es war nicht mein Wecker, der mich aus dem Schlaf gerissen hatte. Ich kannte den Ton nicht. Mir war warm, also strampelte ich meine blaue Decke weg. Die Luft, die mich umgab war rauchig und auch die Wärme wurde mit der Zeit unerträglich. Plötzlich begriff ich. Meine Gedanken rasten. Ich versuchte zu schreien, aber mein Hals war zu trocken. Und da sah ich sie, die Flammen, die nun unter meiner Tür hindurch züngelten. Voller Verzweiflung rollte ich mich in einer Ecke meines Bettes zusammen und betete.
Mittlerweile stand die gesamte Tür in Flammen. Die Hoffnung lebend aus diesem Albtraum herauszukommen, hatte ich schon längst aufgegeben, als statt dem Alarm des Feuermelders noch ein anderes Geräusch ertönte. Sirenen! Ich nahm meine letzte Kraft zusammen und versuchte zu schreien, doch aus meinem ausgetrockneten Hals kam nur ein schmerzhafter Hustenanfall. Erschöpft kippte ich zur Seite. Das letzte was ich sah, bevor es um mich herum dunkel wurde, waren zwei große Menschen. Sie hoben mich mit ihren harten Händen hoch und trugen mich. Sie trugen mich, immer weiter in die Dunkelheit.

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Autorin / Autor: Josephine, 13 Jahre alt