"Nachhaltigkeit bewegt die Jugend"

60 Prozent der 15 bis 24-Jährigen befürworten nachhaltige Werte wie den Schutz der Umwelt, zukunftsorientiertes Wirtschaften und soziale Gerechtigkeit, sagt das „Nachhaltigkeitsbarometer“ der Leuphana Universität Lüneburg im Auftrag von Greenpeace.

Nachdem die Vereinten Nationen im vergangenen Jahr in New York die Sustainable Development Goals (SDGs), die nachhaltigen Entwicklungsziele, verabschiedet haben und viele von einer "historischen Entscheidung", einem "Wendepunkt" oder einem "Weltzukunftsvertrag" sprechen, kommt nun die nächste erfreuliche Botschaft: Immer mehr jungen Menschen liegt das Thema Umwelt und Nachhaltigkeit am Herzen. Heute geben 60 Prozent der 15 bis 24-Jährigen an, dass ihnen nachhaltige Werte wie der Schutz der Umwelt, zukunftsorientiertes Wirtschaften und soziale Gerechtigkeit wichtig sind. Das ist das Ergebnis des „Nachhaltigkeitsbarometers“ der Leuphana Universität Lüneburg, dass die Umweltorganisation Greenpeace in Auftrag gegeben hat. Dazu hatten die Forscher_innen im Sommer 2014 insgesamt 1511 Personen zu ihrem Nachhaltigkeitsbewusstsein gefragt und festgestellt, dass verglichen zum ersten „Nachhaltigkeitsbarometer“ aus dem Jahr 2012 es heute 20 Prozent mehr junge Menschen lohnenswert finden beispielsweise etwas gegen den Klimawandel und für einen ressourcenschonenden Umgang zu tun. 92 Prozent der Befragten unterstützen sogar ausdrücklich die Energiewende.

Ein Grund für die gestiegene Akzeptanz des Themas liegt laut den Studienautor_innen darin, dass das Thema Umwelt und Ökologie inzwischen häufiger im Unterricht behandelt wird. Allerdings bemängelt Greenpeace, dass ein solcher Unterricht leider noch zu oft noch vom Einsatz einzelner Lehrkräfte abhängt. Eine Forderung lautet daher, Bildung für nachhaltige Entwicklung verbindlich in Bildungsplänen und Hochschulausbildung umzusetzen, denn die Studie zeigt auf, dass Jugendliche sich häufiger für eine zukunftsfähige Welt engagieren, wenn sie sich in der Schule damit beschäftigt haben.

*An Veränderungen teilhaben*
Das jugendliche Umweltengagement geht inzwischen auch weit über das Energiesparen im Haushalt und Mülltrennung hinaus, das für viele der Befragten heute selbstverständlich ist. Der Klimawandel ist nach wie vor das Thema Nummer 1, das die Jugendlichen beschäftigt, deshalb möchten sie gerne auch mehr zur Energiewende beitragen. Auch der Boykott von Konsumgütern ist für viele junge Frauen und Männer eine Option: Über 30 Prozent der Befragten gaben an, dass sie Produkte nicht kaufen, wenn Unternehmen bei der Herstellung nicht auf Umweltschutz oder Menschenrechte achten. Dennoch ist es schwer, sie für Verbände oder Parteien zu gewinnen. Ihr Einsatz ist laut der Befragung am liebsten spontan, aktionsorientiert und findet per Internet statt. Online-Aktivitäten seien eine beliebte Form des Engagements, weil sie als zeitgemäß und unaufwändig gelten und dem Wunsch nach sozialer Vernetzung entsprechen, so der Bericht zur Studie.

„Junge Menschen wollen eine gerechte und nachhaltige Welt. Es fehlt nur leider allzu oft die Möglichkeit, sich direkt einzumischen. Die Gesellschaft muss Jugendlichen neue Formen anbieten, damit sie sich nach ihren Vorstellungen engagieren können“, so Professor Gerd Michelsen von der Leuphana Universität Lüneburg.

Hier die ganze Studie zum Nachlesen

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Autorin / Autor: Redaktion/Pressemitteilung - Stand: 15. Januar 2016