Internet - Hilfe oder Fluch?

Beitrag zum Schreibwettbewerb "Total digital" von Laura (13) und Lisa (12)

Bild: Laura und Lisa/LizzyNet

Sammy war 16 Jahre alt und unbeliebt - bis er sich auf Facebook anmeldete, wo er schnell viele Freunde fand.

Simona war 15 Jahre alt und beliebt - im Internet wie in der Realität - bis die Dinge ihren Lauf nahmen.

Sammy: Er war eigentlich ein netter Junge, jedoch fand er keine Freunde, da er still und schüchtern war. Er ging weder auf Partys noch in öffentliche Gebäude, und an den Gesprächen der anderen nahm er nicht teil. Schließlich meldete er sich unter falschem Namen auf Facebook an.

Simona: Sie war sehr beliebt in der Klasse und hatte viele Freunde, alle ihre Fotos auf Facebook bekamen tolle Kommentare und viele Likes. Sie ging auf jede Party und unternahm auch viel mit ihren Freunden. Bis schließlich jemand ihr Probleme machen wollte.

Sammy: Fyn - das war jetzt sein neuer Name, unter dem er sich schnell beliebt machte, jedoch das alles nur auf Facebook und nicht in der realen Welt. Für ihn war nun Facebook die Wirklichkeit. Durch Facebook lebte er. Durch Facebook war er nicht mehr allein. Aber darunter litten andere…

Simona: Sie hatte auf Facebook eine Seite gefunden, auf der Fotos von ihr unter ihrem Namen veröffentlicht wurden. Die Fotos waren verunstaltet worden, und die Kommentare waren nicht freundlich und nett, sondern voll mit fiesen Bemerkungen und Sprüchen. Sie wusste: derjenige, der ihr das antat, war definitiv nicht gut auf sie zu sprechen…

Sammy: Sammy sitzt seit Tagen nur noch vor dem Computer und ist dauernd online. Er bekommt mehr Freunde als er je gehabt hat, und er ist glücklich, nun Fyn zu sein. Doch darunter leidet seine Familie sowie die Schule. Ihm aber ist es egal. Er ist nun beliebt - und das ist alles was zählt.

Simona: Mittlerweile schreibt die falsche Simona gemeine Kommentare unter die Bilder ihrer Freunde, die sind sauer und unternehmen fast nichts mehr mit ihr, nur ihr bester Freund Felix und ihre Freundin Ella halten noch zu ihr. Sie ist geschockt.

Sammy: Heute schwänzt er schon wieder die Schule. Internet ist wichtiger als Lernen. Alles was er braucht, sind  seine neuen Freunde und sein Profil. Jedes Detail seines jetzigen Lebens wird auf Facebook gepostet. Fyn erlebt viel, doch Sammy sitzt eigentlich die ganze Zeit nur vor dem Computer.

Simona: Simonas Kontakt zu Felix und Ella ist auch nicht mehr so gut wie früher. Die beiden ziehen sich zurück, denn auch ihr Ansehen hat unter dem Kontakt zu Simona gelitten.

Sammy: Sein Privatleben ist zerstört. Er ist dem Wahn des Internets verfallen. Seine Eltern sind besorgt, doch helfen lässt er sich nicht. Nie im Leben würde er zulassen, dass ihm Fyn weggenommen wird.

Simona: Simona ist am Ende ihrer Kräfte. Sie hat alle Accounts im Internet gelöscht. Sie traut sich kaum noch auf die Straße und kann nicht mehr lachen. In die Schule geht sie auch nicht mehr, die Angst vor ihren ehemaligen Freunden und den anderen ist zu groß. Ihre Eltern sind sicher, dass nur noch eine Therapie beim Psychiater helfen kann.

Sammy: Sammy ist nun Fyn. Fyn ist toll, beliebt und schön. Alles was Sammy sich wünscht. Er ist nun Fyn. Sein Traum ist in Erfüllung gegangen. Doch eigentlich ist sein Traum ein Albtraum. Das Internet hat ihn blind gemacht. Wenn er aufwacht wird er das bemerken, doch wird Sammy jemals aufwachen?

Simona: Die Therapie hat nicht viel geholfen. Umgeben von all den alten Erinnerungen fällt es ihr schwer zu vergessen. Ihre Eltern wollen mit ihr umziehen - weit weg. Weg von all den alten Erinnerungen, doch wird Simona diese Zeit jemals wegschließen können?

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