Früher Turmbau macht Matheaufgaben zum Kinderspiel

Studie: Bauklötze fördern räumliches Denken schon bei Kleinkindern

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Seid ihr gut in Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, kurz: den MINT-Fächern? Dann könnte es daran liegen, dass ihr als Kind viel mit Bauklötzen gespielt habt. Wie eine neue Studie von Forschern an der University of Delaware und der Temple University ergeben hat, ist es genau diese Art von Spiel, das die MINT-Fähigkeiten schon früh fördert.

Mehr als hundert 3-Jährige aus verschiedenen sozioökonomischen Schichten nahmen an der Studie teil, bei der bestimmte Gebilde aus Bauklötzen entweder nachgebaut werden mussten oder bei der die Kinder herausfinden sollten, ob ein bestimmter Bauklotz über oder unter einen anderen gehört. Kinder, die diese Aufgaben gut lösen konnten, schnitten auch in frühmathematischen Tests gut ab.

Erschreckend war das Ergebnis, dass sich bereits in diesem frühen Kindheitsstadium zeigte, dass Kinder aus einkommensschwachen Familien in räumlichen Fähigkeiten hinter Kindern aus reicheren Familien zurückblieben. Die ForscherInnen sehen den Grund darin, dass benachteiligte Kinder weniger Erfahrungen mit Bauklötzen und anderen Spielsachen und Materialien machen, die die Entwicklung solcher Fähigkeiten fördern. Eine weitere Beobchtung war, dass Eltern mit niedrigerem Einkommen gegenüber ihren Kindern deutlich weniger Wörter wie "oben" und "unten" benutzen.

Die ForscherInnen raten aufgrund ihrer Ergebnisse dazu, vermehrt Bauklötze in Kindergärten einzusetzen, um vor allem benachteiligten Kindern die Chance zu geben, MINT-Fähigkeiten zu entwickeln. "Wissenschaftliche Lern-Forschung hat gezeigt, dass Erfahrungen wie das Spiel mit Bauklötzen oder auch Puzzle-Spiele die räumlichen Fähigkeiten von Kindern verbessern können. Und diese wiederum unterstützen die Kompetenzen für komplexe mathematische Problemlösungen im späteren Schulverlauf", erklärt Brian N. Verdine, einer der Studien-Autoren.

Fehlt eigentlich nur noch, das Image der Bauklötze auch für Mädchen aufzupeppen und die antiquierte Trennung von "Bau"- und "Puppenecken" in Kindergärten endlich aufzulösen ;-).

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Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 25. September 2013