Alles in (Un-)Ordnung!

Studie: Chaos lässt uns einfacher denken

Siehst du deinen Schreibtisch vor lauter Zetteln, Büchern, Tassen und Kekspackungen nicht mehr? Kein Grund, in spontanen Putzwahn zu verfallen! Unordnung soll sogar dabei helfen, einfacher zu denken und die Gehirnaktivität anregen. Das berichten WissenschaftlerInnen der Universität Groningen im Fachmagazin „Journal of Consumer Research“.

In mehreren Experimenten testeten die ForscherInnen, wie sich die Testpersonen in Ordnung und Unordnung zurechtfanden. So wurden die Versuchspersonen beispielsweise an einem unordentlichen Schreibtisch sitzend, mit Anweisungen und mündlichen Fragen „bombardiert“ oder zum Einkaufen in schlecht organisierte Geschäfte geschickt. Und siehe da: Diejenigen, die im Chaos arbeiteten, organisierten sich besser als diejenigen, die in aufgeräumter Umgebung ihre Aufgaben zu meistern hatten. Erstere suchten nach Einfachheit, wählten beispielsweise eher T-Shirts mit simplen Motiven und lösten die Aufgaben insgesamt schneller und effizienter. „Sie kategorisierten die Produkte im Chaos besser “, sagt Mitautorin der Studie Jia Elke Liu. Die ForscherInnen sehen darin eine einfache Erklärung: Visuelles Durcheinander zwingt uns, uns stärker zu fokussieren.

Wenn deine Eltern dein Zimmer mit dem Ausruf „wie sieht’s denn hier aus!“ betreten, kannst du auf diese Studie verweisen und vorgeben, dass in deiner Unordnung alles in Ordnung ist. Aber Vorsicht, das Chaos macht nicht gleich aufnahmefähiger, es führt laut Studienergebnissen lediglich dazu, dass wir uns anders strukturieren und nach einfachen Lösungen streben. Wer also den Schreibtisch verwüstet und auf eine 1 in Mathe hofft, ist wahrscheinlich verloren ;-).

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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 30. Januar 2012