Handy-Viren - Vorsicht bei Spielen und Videos vom Schulhof!

Na, das war ja zu erwarten: Handys werden immer mehr zu kleinen Computern, also gibt’s dafür nun auch die entsprechenden Viren. Und die dürften sich im naher Zukunft rasant weiterentwickeln...

Totenköpfe auf dem Display, selbständige SMS-Versendung oder Löschung des Adressverzeichnisses: das alles gibt’s jetzt schon. Zwar kennt man derzeit nur einige wenige Viren, aber warten wir’s ab. Der mit dem Totenkopf (anders als im Bild, das ist ‘ne Montage) mit dem relativ naheliegenden Namen "skulls-D" löscht immerhin schon diverse Dateien und kann das Handy komplett unbrauchbar machen! Dann muss man neue Software aufspielen und kann seinen Adressen usw. auf Wiedersehen sagen. Neben solchen mehr als lästigen Störungen kann es unter Umständen aber auch um echtes Geld gehen: Wenn der Virus "ComWarrior" SMS oder sogar die deutlich teureren MMS verschickt, kriegt man richtig Spaß mit der Rechnung bzw. kauft Guthaben schneller nach als man über den Ärger fluchen kann.

Risikofaktor Datenübertragung

Warum passiert das erst jetzt und nicht schon viel eher? Na ja, mittlerweile haben die meisten Handys richtige Datenschnittstellen (sprich: Übertragungsmöglichkeiten) wie Infrarot oder Bluetooth. Die Verbreitung von Viren wurde so erst richtig möglich gemacht und gefördert, und jetzt stehen sie auf der Matte. Deshalb muss man an genau solchen Schnittstellen vorsichtig sein: Bluetooth bzw. Infrarot nur im Bedarfsfall aktivieren, nicht jede x-beliebige Datei auf sein Handy lassen und gerade bei Videosequenzen oder auch Spielen fürs Handy aufpassen - also z.B. nicht aus irgendwelchen zwielichtigen Tauschbörsen runterladen. Das gilt gerade fürs Weiterreichen von dubiosen Filmdateien und Ähnlichem auf dem Schulhof: die kommen nämlich nicht selten aus genau den Quellen, die für Viren am anfälligsten sind. Eine große Gefahr herrscht auch bei Großveranstaltungen wie z.B. in Stadien oder bei Konzerten. Wer da seine Schnittstellen offen hat, riskiert deutlich eher einen Virenbefall seines Handys.

Bis jetzt hält sich die konkrete Gefahr für Nutzer normaler Handys zwar in der Praxis noch in Grenzen. Aber wer will schon der erste sein, der auf seinem eigenen Handy-Display sieht, wie sehr sich das Phänomen plötzlich verbreitet hat? Und das wird es, davon kann man getrost ausgehen. Es ist genau wie beim PC, da hat’s auch ein wenig gedauert, bis plötzlich so ziemlich jede/r einen Virenschutzprogramm hatte - und der Weg dahin war mit unzähligen Abstürzen und Datenverlusten gepflastert (und ist es noch...). Es ist wohl nur noch ein Frage der Zeit, bis es als absoluter Standard gelten wird, auf seinem Handy Virenscanner zu installieren und regelmäßig upzudaten...

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Dieser Artikel wurde uns von "checked4you", dem Jugendmagazin der Verbraucherzentrale NRW, zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Autorin / Autor: checked4you.de - Stand: 29. August 2007