Was war vor dem Computer?

Geschichte der Informatik

Das Zählen ist so alt wie die Menschheit selbst: Schon 30.000 v. Chr. wurden primitive Zahlzeichen in Form von Strichen, Kerben oder Knoten zum Abzählen benutzt. Es sollte aber noch einige Jahrtausende dauern, bis abstrakte Zahlbegriffe und abstrakte Mathematik entstand. Und noch länger, bis die ersten Hilfsmittel zum Zählen erfunden wurden.

Die ersten Vorläufer der Informatik, wie wir sie heute verstehen, waren zwei Arten von Maschinen: die "Rechenmaschine" und die "Logische Maschine“. Die erste kann -wie der Name schon sagt- mathematische Berechnungen ausführen, während die zweite logische Schlüsse ziehen und Argumente überprüfen kann. Die ersten Rechengeräte waren der Abakus und später der Rechenschieber.

1100 v. Chr.: Entwicklung des Abakus

Die Menschheit interessierte sich schon früh für ein Hilfsmittel, das ihr stupide Denkarbeit abnehmen sollte. Ein Abakus ist ein einfaches und historisch sehr altes mechanisches Rechenhilfsgerät. Es wird auch Rechenbrett, Kinderrechenmaschine oder abwertend Idiotenharfe genannt. Es ist wird noch heute in vielen Gegenden der Welt benutzt.

Vom Zahnrad bis zur Lochkarte

1641 wird eine mechanische Rechenmaschine erfunden, die Additionen inklusive Überträgen durchführen kann. Bald danach gibt es dank Gottfried Wilhelm Leibniz eine Rechenmaschine, die schon alle vier Grundrechenarten beherrscht. Grundlage dieser Maschinen sind ineinandergreifende Zahnräder. Um das Jahr 1838 hat Charles Babbage die Idee, Rechenoperationen mittels Lochkarten durchzuführen. Herman Hollerith baut dann ab 1886 auf Lochkarten basierende Zählmaschinen, die zum Beispiel bei der Auswertung einer Volkszählung in den USA zum Einsatz kommt.

BEARBEITEN

Die Geschichte der logischen Maschine wird oft bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgt und auf Raimundus Lullus zurückgeführt. Auch wenn seine rechenscheibenähnlichen Konstruktionen, bei denen mehrere gegeneinander drehbare Scheiben unterschiedliche Begriffskombinationen darstellen konnten, mechanisch noch nicht sehr komplex waren, war er wohl derjenige, der die Idee einer logischen Maschine bekannt gemacht hat. Von diesem sehr frühen Vorläufer abgesehen verläuft die Geschichte logischer Maschinen eher sogar zeitversetzt zu jener der Rechenmaschinen: Auf 1777 datiert ein rechenschieberähnliches Gerät des dritten Earl Stanhope, dem zugeschrieben wird, die Gültigkeit von Syllogismen (im aristotelischen Sinn) zu prüfen. Eine richtige „Maschine“ ist erstmals in der Gestalt des „Logischen Pianos“ von Jevons für das späte 19. Jahrhundert überliefert. Nur wenig später wird die Mechanik durch elektromechanische und elektrische Schaltungen abgelöst. Ihren Höhepunkt erleben die logischen Maschinen in den 1940er- und 1950er-Jahren, zum Beispiel mit den Maschinen des englischen Herstellers Ferranti. Mit der Entwicklung universeller digitaler Computer nimmt – im Gegensatz zu den Rechenmaschinen – die Geschichte selbstständiger logischen Maschinen ein jähes Ende, indem die von ihnen bearbeiteten und gelösten Aufgaben zunehmend in Software auf genau jenen Computern realisiert werden, zu deren hardwaremäßigen Vorläufern sie zu zählen sind.

  • Berechnung von Primzahlen
    230 v. Chr. entwickelt Eratosthenes, ein griechischer Mathematiker, Geograph, Historiker und Philologe einen Algorithmus zur Berechnung von Primzahlen ("Sieb des Eratosthenes").
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