LizzyNet goes Grimme

Lizzynet wurde für den Grimme Online-Award nominiert. Bei der Bekanntgabe der Gewinner hat eine der Lizzynet-Redakteurinnen natürlich mächtig mitgefiebert.

Aufregend war´s schon - all die festlich gekleideten Menschen, die in freudiger Erwartung um die ebenso festlich geschmückten Tische im Düsseldorfer Museum Kunst Palast auf die Verleihung des Grimme Online-Awards warteten. LizzyNet war auch nominiert worden,

ausgewählt aus 1.600 Bewerbungen um den begehrten Preis für herausragende Internetauftritte!! Schon im letzten Jahr stand LizzyNet mit auf der Auswahlliste, hatte es aber nicht geschafft. Wie würde in diesem Jahr entschieden? Gab es wohl eine reelle Chance? Unser Herz klopfte schneller, als die Nominierten auf der Riesenleinwand vorgestellt wurden. Das Licht wurde gedämpft und plötzlich wurde es mucksmäuschenstill im Publikum, als der Umschlag -fast wie bei der Oscar-Verleihung- mit spannungsvoller musikalischer Untermalung endlich geöffnet wurde: "... gewonnen hat...."..... Schade! Wir waren´s auch diesmal nicht! Obwohl LizzyNet eigentlich all die Kriterien der Grimme-Jury erfüllte:

  • Aktualität, Originalität, Glaubwürdigkeit
  • Einbeziehung von NutzerInnen, Betreuung, Foren
  • spielerische Elemente, Events, Überraschungen
  • Ästhetik, internetspezifische Formen
  • neue Entwicklungen, Experimente, neue kommunikationstechnische Tools
  • adäquate Ansprache der Zielgruppe
  • und dass das Netz nicht nur Sinn, sondern auch Spaß macht!

Dampftöpfchen

Zum Glück gab´s diese "Dampftöpfchen mit Fingerfood gefüllt", die uns die jungen Männer und Frauen des Catering-Services an unseren Tisch brachten, denn ohne die Spargelspitzen, Sushi und Krebsschwänzchen im Gurkensüppchen wäre unsere anfänglich eigentlich gute Laune rapide gesunken. Was sich uns auf der Bühne darbot, wurde nämlich sehr bald die reinste Männerveranstaltung. Dabei hatte alles so gut angefangen: die Schulministerin von NRW Gabriele Behler sollte den Förderpreis überreichen, es wurde Frau Maria Marced als Vertreterin des Hauptsponsors "Intel Corporation" gedankt, Frau Süssmuth begrüßt... Man konnte fast das Gefühl haben, die Frauenbewegung hätte ihr Ziel erreicht. Sogar mein Nachbar fing schon an, vor sich hin zu brammeln "Also langsam bin ich für Quotierung". "Keine Sorge" winkte ich lachend ab, "die kommt noch früh genug" sprachs und schon wurde tatsächlich ein Preis nach dem anderen an den Herrn Redakteur, den Herrn Konzeptionisten, den Herrn Grafiker vergeben - bis die ganze Bühne voller Schlipse und schwarzer Anzüge war. Nicht, dass ich den Projekten und ihren Machern die Preise neide, darum geht es nicht. Es sind durchaus ansehnliche Web-Angebote dabei, wovon einige auch zu meinen Lieblingsseiten gehören, aber es wäre an der Zeit gewesen, endlich einmal die Präsenz von Frauen und Mädchen im Internet sichtbar zu machen, zumal sie nicht nur als Nutzerinnen, sondern auch als Macherinnen immer aktiver werden. Im nächsten Jahr wollen wir ihn aber wirklich haben, den Grimme-Preis!

Autorin / Autor: Rosi Stolz - Stand: 17. Juni 2002