Valentinstag - Teil 2

Verschenkt werden Blumen, Pralinen, Teddybären und vieles mehr. Ist der Valentinstag eine Erfindung des Einzelhandels oder gibt es tatsächlich einen tieferen Sinn?

Gefeiert wird in vielen Ländern

In England und Frankreich wird der Valentinstag schon seit dem späten 14. Jahrhundert als das Fest der Jugend und der jungen Liebenden gefeiert. Englische Auswanderer brachten den Brauch in die USA, wo daraus später ein Festtag der Familie und Freundschaft wurde. Die Amerikaner verschicken an diesem Tag besonders gerne Grußkarten mit den passenden Sprüchen an ihre Lieben. Auch in Japan wird der Valentinstag gefeiert. Allerdings schenken dort die Frauen den Männern eine Kleinigkeit, meistens Schokolade. Im Zeichen der Gleichberechtigung gibt es in Japan aber auch noch einen Monat später den "White Day". An diesem Tag schenken dann die Männern den Frauen Kekse. In Deutschland verbreitete sich der Brauch um den Valentinstag ungefähr seit 1950, aber in den letzten Jahren besonders verstärkt. Geschäfte sind mit Hunderten von Herzchen dekoriert, es gibt Valentinstag-Angebote in Parfümerien und Blumemläden und vieles mehr. Vielleicht habt ihr manchmal das Gefühl, ihr müsstet bei dem ganzen Rummel "mitmachen". Aber das bleibt ja zum Glück jeder selbst überlassen...

Alte Bräuche am Valentinstag

Nach einem alten Volksglauben wird ein Mädchen, den Jungen heiraten, den sie am Valentinstag als ersten sieht. Die Jungs, die schon eine Auserwählte hatten, standen deshalb schon am frühen Morgen des 14.2. mit einem Blumenstrauß vor der Tür. Andererseits sagte man aber auch, dass ein Mädchen denjenigen heiratet, von dem sie in der Nacht geträumt hat. Tja, woran soll man da jetzt noch glauben?! Aber es ist ja nicht so, als ob es nicht noch andere (nicht ganz ernst gemeinte, aber lustige **g**) Methoden gibt, um seinen Zukünftigen herauszufinden. Da gibt es zum Beispiel noch das Valentinsorakel, bei dem die Namen der potentiellen Kandidaten auf kleine Zettel geschrieben werden. Die Zettelchen werden dann zusammengeknüllt, mit Lehm umwickelt und in ein Wasserglas geworfen. Im Wasser löst sich der Lehm natürlich auf, und auf dem Zettel, der so als erstes wieder freigegeben wird, steht dann - oh Wunder - der Name des Zukünftigen.

Seufz...

In England war es schon vor mehreren hundert Jahren üblich am 14. Februar Karten mit vierzeiligen Liebesgedichten zu schenken, so genannte "Valentines". Der "Erfinder" dieses Brauchs soll der Schriftsteller Samuel Pepys gewesen sein. Er schrieb seiner Frau am 14.2.1667 auf hellblauem Papier mit goldenen Initialien einen Liebesbrief. Sie war so gerührt, dass sie ihm daraufhin einen Blumenstrauß schickte. Die noble britische Gesellschaft war davon so begeistert, dass sie das von da an nachahmte.

Das macht man heute

Heute ist es eher üblich Grußkarten zu verschicken, was natürlich besonders spannend ist, wenn sie anonym verschickt werden, weil der Angebete noch nichts von seinem Glück weiß. **g** Aber warum schenken sich eigentlich nur Verliebte am 14.2. etwas? Könnte man nicht einfach den Menschen, die man gerne hat, das auch auf diesem Weg zeigen?

Autorin / Autor: Ute Schlotterbeck - Stand: 14. Februar 2003