"Alea, der Briefträger war hier, ich soll dir dieses Paket geben." "Danke, aber von wem ist es?" "Weiß ich nicht, aber geh schlafen, morgen startet die Schule!" Doch Alea denkt nicht ans Schlafen. Sie liest den Brief zum Paket: „An Alea Lynch im Waisenhaus Morgenstern, Sie wurden am Internat Locus aufgenommen. Bitte kommen Sie schnellstmöglich durch das Portal im Paket zu unserem Internat. Wir freuen uns auf Sie! Professor Gambon - Direktorin des Internats Locus zur Erforschung des Alls und seiner Bewohner.“ Alea stutzt. Was soll das für ein Portal sein und wie soll sie damit in ein Internat kommen? Das kann doch nur ein Witz sein. Andererseits klingt Weltallforschung interessant und es kann auch nicht schaden, das Paket zu öffnen. Alea öffnet das Paket. Es ist leer. Alea kommt sich etwas dumm vor, als sie versucht in das Paket zu steigen, denn wie soll sich darin ein Portal befinden? Doch in dem Moment, in dem sie mit beiden Füßen auf dem Paketboden steht, wird ihr der Boden unter den Füßen weggerissen und sie fällt in die Tiefe. Alles beginnt sich zu drehen, doch plötzlich spürt sie wieder Boden unter den Füßen und sackt in die Knie. Erschrocken rappelt sie sich auf und sieht sich verwundert um. Alea wurde in einen kleinen weißen Raum mit einer scheinbar unendlich hohen Decke teleportiert. Bis auf einer stählernen Tür ist der Raum vollkommen leer. Als Alea verunsichert einen Schritt auf die Tür zugeht, teilt die Tür sich entzwei und geht auf wie bei einem Fahrstuhl. Wo ist sie hier bloß gelandet? Überall sieht sie Kinder in ihrem Alter, die sich durch ein mächtiges Tor in einen modernen Saal mit vielen Sitzen und langen Vorhängen bewegen. Alea schließt sich den vielen Mädchen und Jungen an, geht durch das Tor und setzt sich schüchtern auf einen Stuhl in der ersten Reihe. Eine ältere Frau betritt eine Markierung auf dem Boden, die
sich automatisch in die Luft schraubt und dabei die Frau anhebt. Augenblicklich stellen sich alle Gespräche ein und die ältere Frau beginnt zu sprechen: "Hallo, Willkommen auf dem Internat Locus für die Erforschung des Alls und seiner Bewohner! Ich bin Direktorin Professor Gambon und wir befinden uns übrigens nicht auf der Erde!“ Die Vorhänge gleiten zur Seite und durch die Fenster sieht man eine Art Wüste oder Steinlandschaft übersät von Kratern und Gesteinsbrocken. Der dunkelblaue Nachthimmel ist übersät mit funkelnden Sternen und sieht einfach nur magisch aus. Nun ist im Saal deutlich zu sehen wer zum ersten Mal hier ist, denn allen Neuankömmlingen steht der Mund offen. Professor Gambon spricht weiter: „Wir befinden uns auf dem Planeten Locus…“ „…Er ist der neunte Planet unseres Sonnensystems, denn Pluto wird nicht mitgezählt, weil er ein Zwergplanet ist.“, sagen alle älteren Schüler*innen monoton, aber synchron im Chor. Ein Lächeln huscht über Professor Gambons Gesicht, doch sie spricht unbeirrt weiter: „Bitte hört alle zu! Ich habe leider schlechte Nachrichten, denn John Malum wird vermutlich erneut versuchen gewaltsam die Leitung dieser Schule an sich zu reißen. Er ist unzufrieden mit unseren Lehrmethoden. Malum will lieber gegen sämtliche Bewohner*innen des Alls kämpfen und über alle bewohnbaren Planeten herrschen, als sich mit ihnen anzufreunden. Aber jetzt gibt es erst einmal Abendessen. Das Buffet ist eröffnet!“ Lange Tische werden in den Saal geschoben. Auf den langen Tischen stehen köstlich riechende Speisen. Obwohl Alea auf der Erde schon zu Abend gegessen hat, läuft ihr beim Anblick dieser Köstlichkeiten das Wasser im Munde zusammen und sie holt sich sofort eine große Portion. Als sie sich auf den letzten freien Platz eines Vierertisches setzt, wird sie sofort von ihrer Sitznachbarin gegrüßt: "Hallo, ich bin Luna Ride. Das sind Erin Collins und Fridolin Gagarin. Sie wollen sich ein Zimmer teilen. Willst du dir vielleicht mit mir ein Zimmer teilen? Aber wie heißt du eigentlich?" „Hi, ich bin Alea Lynch und wenn du nichts dagegen hast, können wir uns gerne ein Zimmer teilen", antwortet Alea glücklich, weil sie so schnell Freunde gefunden hat. Während des restlichen Essens unterhalten sie sich weiter und lernen sich dabei gegenseitig immer besser kennen. Alia fühlt sich richtig wohl, als sie spät am Abend im Bett liegt. Am nächsten Morgen wacht sie auf und steht voller Vorfreude sofort auf und beeilt sich möglichst schnell zum Frühstück in den großen Saal zu gelangen. Dort angekommen schnappt sie sich einen Toast und Schokostreusel vom Buffet und hastet zu ihren Freunden. "Morgen", wird sie von Luna begrüßt. "Morgen", erwidert sie. "Was isst du da?", fragte Erin. "Toast mit Schokostreuseln. Ist voll lecker", antwortet Alea. Sie wird aber von Friedolin unterbrochen: "Auf unserem Stundenplan steht, wir haben jetzt Flugunterricht. Kommt mit, wir müssen zum Hangar. Dort stehen die Space Shuttles!" Im Hanger angekommen werden sie schon von Professor Gambon erwartet. Sie ziehen ihre Raumanzüge an und steigen zu viert in eines der Space Shuttles. Professor Gambon fliegt voraus, doch plötzlich erhalten sie einen Funkspruch: "Bleibt wo ihr seid!
Wir werden von Malums Soldaten umstellt! Sie wollen mich entführen!" "So schwer kann es doch nicht sein dieses Shuttle zu steuern! Wir müssen sie retten!" schreit Alea. Sie startet die Triebwerke. Sie erreichen nach kurzer Zeit das Raumschiff von Professor Gambon. "Luna übernimm´ das Steuer, Fridolin mach´ die Tür auf und Erin sag´ Gambon über Funk Bescheid, dass sie zu uns springen soll!" schreit Alea und schwebt zur Tür. Die Tür des Shuttles öffnet sich. Professor Gambon stößt sich ab und schwebt zu Alea. Fridolin schließt die Tür wieder und Luna fliegt mit dem Space Shuttle eine scharfe Kurve und direkt wieder zurück zum Internat. Sie haben es geschafft! Beim Abendessen hält Professor Gambon eine Rede, in der sie allen erklärt was passiert war und wer sie gerettet hat. Alea, Luna, Erin und Fridolin bekommen einen großen Applaus. Sie sind überglücklich und freuen sich auf die nächsten Jahre am Internat Locus für die Erforschung des Alls und seiner Bewohner.