Interview mit einer Manga-ka!

Anike ist eine junge Manga-Zeichnerin. Wir haben sie ausgefragt.

Anike ist 20 Jahre alt und kommt aus Wolfenbüttel! Falls ihr Manga-Fans seid, ist euch ihr Name vielleicht schon ein Begriff. Auf jeden Fall könnt ihr durch das Interview einiges erfahren - wie Anike zum Manga-Zeichnen gekommen ist und die Idee zu einem Buch entstanden ist.

*Wie bist du darauf gekommen, Mangas zu zeichnen?*
Auf Manga gekommen bin ich über einige Umwege! Zunächst habe ich unbewusst im Mangastil gezeichnet, als ich die Charaktere aus meinen Lieblings-Videospielen (die damals noch fast alle aus Japan kamen) gezeichnet habe. Dass Manga aus Japan kommen und Comics sind, habe ich erst viel später erfahren! Die „Einstiegsdroge“ waren also Spiele! (:

*Was gefällt dir so gut an Mangas?*
Vor allem gefällt mir die filmische Erzählweise, die ein Geschehen nicht in ein, zwei Bildern abhandelt, sondern sich auch mal ein bisschen mehr Zeit lässt! Dadurch entsteht eine Atmosphäre, die mir bei europäischen und auch den meisten amerikanischen Comics fehlt!

*Wie bist du zum Zeichnen gekommen? Und wie hast du's gelernt?*
Gezeichnet habe ich, seit ich denken kann, deshalb lässt sich da schwer ein genauer Zeitpunkt nennen! Mit dem „gelernt haben“ ist das so eine Sache. Ich denke, es ist ein lebenslanger Prozess, ein guter Zeichner zu werden und ausgelernt hat man ja bekanntlich nie! Besser wird man da nur durch ständiges Zeichnen, viel ausprobieren und genaues Beobachten!

*Gibt's ein paar Zeichen-Tricks?*
Mmmh..... Jeder Zeichner hat da so seine eigenen Methoden, aber man kann wohl sagen, dass es ein guter Tipp ist, beim Zeichnen die Ruhe zu bewahren! Wenn man mal nicht weiter kommt und die Gesichter einfach schief werden, die Hände krumm oder die Coloration fleckig, dann vielleicht ausnahmsweise mal die Zeichnungen anderer Künstler anschauen und vergleichen, was das Vorbild anders macht! Noch besser ist natürlich, wenn man sich ein reales Modell nimmt, auch wenn das schwieriger ist! Am wichtigsten ist aber wohl die Freude am Zeichnen. Wenn das Ganze nur noch stresst, darf man den Stift auch ruhig mal zur Seite legen und wenn man am nächsten Tag wieder anfängt, erlebt man meist eine angenehme Überraschung!

*Interessierst du dich auch sonst noch für japanische Kultur?*
Ich interessiere mich zwar sehr für die Kultur, aber die Euphorie vieler anderer Manga-Fans teile ich mittlerweile nicht mehr! Ich finde auch weniger interessant, welche Arten von Kimonos es gibt, oder wer das beste Sushi macht. Das wirklich Interessante ist das alltägliche Leben der Leute und das nicht nur in Japan, sondern allgemein im Ausland. Ich habe mal angefangen, japanisch zu lernen, da das aber in der Kleinstadt, in der ich lebe, nicht gerade einfach durchzuführen war und ich mich hauptsächlich an meine Bücher halten musste, habe ich es irgendwann "verschoben" - und viel ist auch nicht mehr hängen geblieben! Leider!!!

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Autorin / Autor: Astrid Reinberger - Stand: 16. August 2005