Ladendiebstahl und die Konsequenzen

Es gibt bestimmt niemanden, der nicht zumindest einmal in seinem Leben daran gedacht hat, etwas zu klauen.

Ihr steht in einem Laden und fühlt euch ganz unbeobachtet und habt auf einmal das Gefühl, es könnte so einfach sein. Ihr steckt es einfach schnell ein. Und geht. Ohne zu zahlen. So einfach?
Ach, wie schön wäre es, wenn man einmal alles kaufen könnte, was man wollte. Ach was! Nicht kaufen, nein, alles wäre umsonst. 10 CDs, 3 Hosen, zwei Kleider, den Ring mit der Blume, Badeanzug, Ohrringe, Lidschatten, man könnte sich aussuchen, was man will und alles wäre umsonst. Frei Wahl, ohne zu bezahlen. Ja, schön wär’s, aber das ist nun mal nur eine Wunschvorstellung. Vielleicht hat so manche/r LadendiebIn schon gedacht, der Traum wäre wahr. Ist aber nicht so. Es gibt nichts umsonst. Irgendwer muss immer bezahlen.

Es gibt soo viele schöne Dinge - die Versuchung kann groß sein...

Im Jahr 1999 gab es laut der polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) in der Bundesrepublik ca. 600.000 Ladendiebstähle. Viele der Tatverdächtigen waren unter 18 Jahre alt, ein relativ hoher Anteil davon waren Mädchen oder Frauen. Während Mädchen also bei anderen kriminellen Handlungen eher in der Minderzahl sind, sind sie bei Ladendiebstählen zahlreich vertreten.

Wie viele Ladendiebstähle tatsächlich begangen werden, kann allerdings keiner so genau sagen. Gezählt werden können ja schließlich nur die, die auch erwischt werden. Die Dunkelziffer, also die Zahl der nicht aufgedeckten Diebstähle, liegt wahrscheinlich sehr hoch. Der Sprecher des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE) Hubertus Pellengahr spricht für das Jahr 2000 von rund fünf Milliarden Mark Schaden für den Einzelhandel.

Und wer  bezahlt's?

Natürlich die Kunden. Der durch Diebstähle zu erwartende Verlust wird von vorneherein in die Preise einkalkuliert oder auf die Preise aufgeschlagen. Das gilt natürlich auch für die hohen Kosten der teuren Sicherheitsvorkehrungen. Konkret heißt das, wer bezahlt, zahlt für die mit, die nicht bezahlen wollen. Fies! Kleinere Geschäfte, die sich keine Kameras und Detektive leisten können, werden durch Ladendiebe in ihrer Existenz bedroht.

Autorin / Autor: Sabine Melchior - Stand: 14. Mai 2001