„Ich werde nicht unbedeutend bleiben“

Zum 75. Geburtstag von Anne Frank

Wer kennt es nicht, das deutsche Mädchen, jüdischen  Glaubens, das so eindringlich wie fast kein anderer die Schrecken des Nazi-Regimes in ihrem Tagebuch dokumentiert hat, während sie sich selbst mit ihrer Familie in einer geheimen Hinterhaus-Wohnung hinter einem drehbaren Schrank vor den Nazis versteckt hielt. Anne Frank, geboren am 12. Juni 1929 wäre nun 75 Jahre alt. In ihrem Tagebuch schrieb sie, dass sie sich erinnnerte, dass sie schon im Alter von 3 Jahren das Vorbeiziehen der SA-Gruppen mitbekam, die Lieder sangen wie: "Wenn das Judenblut am Messer spritzt."


*Glückliche Kindheit*
Während sie und ihre Schwester noch eine glückliche Kinderzeit erlebten, begannen ihre Eltern schon, sich Sorgen zu machen. Adolf Hitler und seine Partei machten die Juden zum Sündenbock für alle wirtschaftlichen und sozialen Probleme. Der Judenhass in Deutschland nahm schnell zu. 1934 zog die Familie Frank dann nach Amsterdam um, wo sie sich erstmal frei und in Sicherheit fühlen konnten, bis die deutsche Wehrmacht am 10. Mai 1940 die Niederlande überfiehl. 5 Tage später waren die Niederlande von den Nazis besetzt und die Diskriminierung der Juden begann auch dort: sie durften keine eigenen Firmen besitzen, jüdische Kinder mussten in jüdische Schulen gehen, Juden und Jüdinnen mussten einen Stern tragen und vieles mehr...

*Das Tagebuch*
Zum dreizehnten Geburtstag bekommt Anne ein Tagebuch und es ist ihr schönstes Geschenk. Sofort schreibt sie etwas hinein: „Ich werde, hoffe ich, dir alles anvertrauen können, (...) und ich hoffe, du wirst mir eine große Stütze sein.“

Als die Familie Frank am 5. Juli 1942 wie tausend andere Juden in Amsterdam, den Aufruf bekommt, in Deutschland in einem Arbeitslager für die Nazis zu arbeiten, versteckt sich die ganze Familie. Anne schreibt: "Das Hinterhaus ist ein ideales Versteck. Obwohl es feucht und ein bisschen schief ist, wird man wohl in ganz Amsterdam, ja vielleicht in ganz Holland, kein so bequem eingerichtetes Versteck finden." Unterstützt von MitarbeiterInnen aus der Firma von Annes Vater halten sie es aus, Tag und Nacht im Haus zu bleiben, immer mucksmäuschenstill zu sein und gegenseitig ihre Launen und natürlich ihre unerträgliche Angst zu ertragen.

Nach fast zwei Jahren im Versteck, gibt es plötzlich große Hoffnung: eine große Landung der Alliierten an den Stränden der Normandie. Alle hoffen, dass die besetzten Länder Europas schnell befreit werden und  Anne malt sich schon aus, dass sie im September oder Oktober wieder zur Schule gehen kann ... Aber am Freitag, den 4. August, hat die Hoffnung ein jähes Ende: Die Untergetauchten sind verraten worden,  werden verhaftet. Familie Frank wird Ende Oktober 1944 ins Konzentrationslager Bergen-Belsen gebracht, wo Anne Frank und ihre Schwester Margot im März 1945 an Typhus sterben, nur Annes Vater überlebt.

*Die Veröffentlichung des Tagebuchs*
Annes Tagebuch wurde von Annes Vater Otto Frank nach seiner Rückkehr nach Amsterdam überarbeitet. Es erschien zuerst 1946 unter dem Titel "Het Achterhuis" (Das Hinterhaus) und 1950 dann unter "Das Tagebuch der Anne Frank" in deutscher Sprache. Es wurde bisher schon in mehr als 50 Sprachen mit einer Gesamtauflage von etwa 20 Mio. Exemplaren übersetzt.

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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 11. Juni 2004