Unterwegs für eine bessere Zukunft

Stark und selbstbewusst mit dem Mädchenbus Nordhessen

Seit Christina 1999 zum ersten Mal den Mädchenbus betreten hat, ist sie eine der größten Fans dieses fahrenden Mädchentreffs.

Ich bin viel selbstbewusster geworden

Auch Sylvia hat in den fünf Jahren, in denen sie schon das Angebot nutzt, nur einmal gefehlt. "Ich bin viel selbstbewusster geworden und die Probleme, die ich in meiner Familie und mit dem Freundeskreis hatte hab ich nun viel besser im Griff", erzählt Sylvia. Christina liebt die Gruppen-Zusammenkünfte, die im Mädchenbus stattfinden, weil "man sich da mal so richtig auskotzen kann".

Viel drin

Mehr als 35 Jahre hat er schon auf dem Buckel, der Mädchenbus, umgebaut mit Bord-Bibliothek, 2 Computer-Plätzen, eigener Stromversorgung, Sitz- und Gesprächs-Ecken, Kochmöglichkeit, Heizung und sogar WC.

*Wer steht dahinter?*
Ein kleiner gemeinnütziger Verein, als freier Jugendhilfe-Träger vor 13 Jahren gegründet, stellt damit ein ganzjähriges - und von April bis Oktober in der Fahrsaison zusätzlich mobiles - Beratungs- und Betreuungsangebot für Mädchen und junge Frauen von 8 bis 18 Jahren zur Verfügung. Zwei Sozialpädagoginnen fahren den auffällig gestalteten Bus in kleine Dörfer und Gemeinden in den Landkreisen Waldeck-Frankenberg, Kassel und Schwalm-Eder im Bundesland Hessen.

*Mädchentreff auf Rädern*
Und der Mädchentreff auf Rädern wird gern empfangen, denn oft gibt es auf dem Land keine Räume oder Beratungsstellen, wo sich Mädchen und junge Frauen mal treffen, informieren oder über ihre kleinen und großen Sorgen reden können. Die Mädchenbus-Mitarbeiterinnen wollen ihre jungen Besucherinnen frühzeitig und vor allem nachhaltig in ihrer Persönlichkeitsentwicklung stärken, ihnen bei Problemen konkret helfen oder Hilfe vermitteln.

*Vertrauensvolle Gespräche*
Jedes Jahr profitieren mehr als 3.500 Mädchen und junge Frauen von dem europaweit einzigartigen Projekt. Schwerpunkt der angebotenen Aktivitäten sind die Themen Gewaltprävention und Gesundheitsberatung. Denn wenn Frauen und Mädchen in ländlichen Regionen mit Gewalt konfrontiert sind, wie zum Beispiel körperliche oder sexualisierte Übergriffe, ist oft keine Anlaufstelle da, an die sie sich vertrauensvoll wenden können.

Autorin / Autor: Rosi Stolz - Stand: 14. Oktober 2008